Judo Ex-Europameister sichert die Zukunft
Emmerich · Volker Klein, Gründer und langjähriger Vorsitzender von Budo Kwai Emmerich, hat doch noch einen Nachfolger gefunden. Der 25-jährige Profi-Judosportler Jeffrey van Emden aus 's-Heerenberg übernimmt den Kampfsportverein.
Ende gut, alles gut. Für Volker Klein hat das neue Jahr jetzt doch noch eine gute Nachricht parat. Wie berichtet, hatte der Gründer und langjährige Vorsitzende von Budo Kwai Emmerich den Verein zum Jahresende aus gesundheitlichen Gründen auflösen müssen, weil zunächst kein Nachfolger gefunden worden war. Doch das Blatt hat sich gewendet. Der Niederländer Jeffrey van Emden wird den Emmericher Kampfsportverein wahrscheinlich noch in diesem Monat neu gründen und unter dem bewährten Namen fortführen.
"Mir fällt eine Riesenlast von den Schultern. Endlich weiß ich, dass die Kinder und Jugendlichen unseres Vereins weitermachen können. Ich habe die Mitglieder sofort angerufen und die gute Nachricht mitgeteilt. Alle haben sich sehr gefreut", sagt Volker Klein, der wegen einer Augenkrankheit schweren Herzens aufhören muss. "Ich betreibe den Judosport seit mehr als 50 Jahren, er war mein Leben. Ich kann den Sport zwar auch blind ausüben, aber als Trainer muss ich sehen können", erklärt Klein, der bis zuletzt rund 200 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 15 Jahren trainiert hatte.
Um den Emmericher Kampfsport-Nachwuchs kümmert sich ab sofort ein Judo-Schwergewicht im wahrsten Sinne des Wortes. Der 25-jährige Jeffrey van Emden stammt aus dem Örtchen Beek bei 's-Heerenberg, ist Träger des dritten Dan und kämpft in der höchsten Gewichtsklasse (über 100 Kilogramm). Im Jahr 2007 hatte sich van Emden die Junioren-Europameisterschaft gesichert. Der junge Mann kann außerdem zwölf Judo-Titel seines Heimatlandes vorweisen.
Van Emden war 2012 auch für die Olympischen Spiele in London nominiert, musste damals allerdings wegen einer Rückenverletzung auf einen Start verzichten. In Deutschland kämpfte er in der Bundesliga unter anderen für den TSV München-Großhadern. Van Emden gehört zum Trainerstab des linksrheinischen Nachbarclubs Senshu Hau und hatte dort von der schwierigen Situation von Budo Kwai Emmerich erfahren. Der Niederländer nahm sofort Kontakt zu Volker Klein auf — das Happy-End der zunächst so traurigen Geschichte nahm seinen Lauf.
"Ich habe Volker Klein gesagt, dass ich mir vorstellen kann, den Verein zu übernehmen. Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat und möchte mir jetzt in Emmerich ein berufliches Standbein aufbauen", sagt Jeffrey van Emden, der weiterhin die kleine Turnhalle am Polderbusch-Kindergarten als "Dojo" — sprich Trainingsstätte — nutzen kann.
Daran hat auch der Vorsitzende des Emmericher Stadtsportbundes seinen Anteil. Rüdiger Helmich hatte sofort geholfen, einen neuen Mietvertrag für die Halle zu schließen, nachdem er von der glücklichen Fügung erfahren hatte.
