Lokalsport "Einsparungen müssen ein Ende haben"
Isselburg · Beim Neujahrsfrühstück des Isselburger Stadtsportverbandes spielte gestern auch das Thema Geld eine wichtige Rolle. Aktuell stehen die Rasenplätze auf dem Prüfstand. Vorsitzender Theo Nieland richtete einen Appell an die Politik.
In Isselburg funktioniert die Beziehung zwischen Sport und Politik noch. Dazu tragen auch beliebte Veranstaltungen wie das gestrige Neujahrsfrühstück des Stadtsportverbandes (SSV) bei. Dennoch besteht die Gefahr, dass die prekäre finanzielle Situation der Stadt, die sich in der Haushaltssicherung befindet, auch in Zukunft den Frieden stört. "Das Jahr 2013 hatte es in sich. Die Einführung von Hallennutzungsgebühren hat für viel Emotionen und Zündstoff gesorgt. Ich möchte mich bei allen Beteiligten für das faire Miteinander bedanken. Am Ende ist ein Kompromiss herausgekommen, mit dem wir hoffentlich alle leben können", sagte SSV-Vorsitzender Theo Nieland, der rund 60 Sportler und Politiker begrüßte.
Unmittelbar danach ließ er allerdings durchblicken, dass Politik und Verwaltung mit erheblichem Widerstand rechnen müssen, sollten den Isselburger Sportvereinen im neuen Jahr weitere Einschnitte drohen. Nielands Appell: "Der Weg, den Vereinen immer mehr Kosten aufzubürden, ist meiner Ansicht nach der falsche. Die massiven Einsparungen der zurückliegenden Jahre müssen ein Ende haben. Es muss investiert werden, vor allem im Bereich der Hygiene und Schaffung alternativer Energiequellen."
Der Isselburger Bürgermeister Rudi Geukes, als Nielands Vorgänger selbst jahrelang Vorsitzender des Stadtsportverbandes, konnte seiner ehemaligen Klientel gestern allerdings nur bedingt Mut machen. "Für die Kommune gibt es leider den Zwang, den Bereich der freiwilligen Leistungen kritisch zu betrachten. Dabei werden wir auch in Zukunft darauf achten, dass weder für die Stadt noch für die Vereine unüberwindbare Hürden aufgebaut werden", meinte er in seiner Begrüßung. Für den von Nieland eingangs angesprochenen "Zündstoff" könnte in diesem Jahr das Thema Rasenplätze sorgen. Hintergrund: Die vier Isselburger Fußball-Clubs (SuS Isselburg, SC Westfalia Anholt, 1. FC Heelden und SV Werth) verfügen über insgesamt elf Spielfelder, die sich allesamt in städtischem Besitz befinden. Bei einer Einwohnerzahl von rund 11 000 könnte nach Ansicht der Verwaltung das eine oder andere Spielfeld gestrichen werden, um Kosten zu sparen. Pläne, gegen die sich die Isselburger Kicker heftig zur Wehr setzen. "Man darf nicht vergessen, dass sich die Isselburger Vereine schon seit 1997 in Eigenregie um die Pflege der Plätze kümmern. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass die Spielfelder gelegentlich ruhen müssen, damit man den Rasen rekultivieren kann", erklärte Nieland am Rande des Frühstücks. Wahrscheinlich schon im März geht das Thema in die nächste Runde — dann wird sich der Isselburger Rat mit einer Analyse beschäftigen, die zurzeit von den Fußballvereinen in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportverband erstellt wird. Außerdem wies der SSV-Vorsitzende die Vereine auf eine Möglichkeit hin, etwas Geld verdienen zu können. Die Volksbank Bocholt richtet auch in diesem Jahr wieder in Isselburg die Aktion "Sterne des Sports" aus. Die Vereine sind aufgefordert, sich in den Bereichen Gesundheit, Jugend und Integration zu engagieren und ihr Projekt vorzustellen. Im Oktober wird eine Jury die eingereichten Vorschläge bewerten — der Sieger darf sich über 500 Euro für die Vereinskasse freuen.
Die nächste Gelegenheit, gemeinsame Sache zu machen, bietet sich den Isselburger Sportvereinen am Sonntag, 27. April. Dann findet rund um das Anholter Stadion "Am Pannebecker" der "Run up" zur Eröffnung der Laufsaison statt.