Fußball FC trifft auf Spektakel-Spezialisten

Kleve · Fußball-Oberliga Niederrhein: SF Baumberg – 1. FC Kleve (Sonntag, 15 Uhr). Die Gastgeber haben mit der stärksten Offensive der Liga eine Serie gestartet. FC-Trainer Akpinar blickt dahingegen besorgt auf die Personalsituation.

 FC-Akteur Levon Kürkciyan (rechts) will wieder standhafter in den Duellen sein.

FC-Akteur Levon Kürkciyan (rechts) will wieder standhafter in den Duellen sein.

Foto: Klaus-Dieter Stade/Stade, Klaus-Dieter (kds)

Die Aufregung am Bresserberg war in der vergangenen Woche bei der 0:1-Niederlage gegen den VfB Homberg groß. 45 Minuten lang schnupperte der 1. FC Kleve als Aufsteiger an der Sensation, gegen den Spitzenreiter Zählbares zu holen. Eine Unsicherheit ihres Torwarts Andre Barth später aber standen die Rot-Blauen mit leeren Händen da. „Natürlich war das extrem bitter für uns. Homberg hatte die besseren Chancen, aber wir waren nah dran“, sagt Übungsleiter Umut Akpinar. Nun aber will er den Fokus auf den bevorstehenden Gegner und Tabellensechsten aus Baumberg legen. „Das ist schon eine sehr gute Truppe, deren Siege nicht zufällig sind. Da wartet eine große Herausforderung auf uns.“

Dieser Herausforderung war in den September-Wochen kein Team der fünfthöchsten Spielklasse gewachsen. Und das, obwohl Baumberg zuletzt in drei Partien sieben Gegentore kassierte. Der Grund dafür ist die allesüberstrahlende Offensive der Sportfreunde. Mit 18 Treffern ist sie die gefährlichste der Liga, die zuletzt den FSV Duisburg mit 6:3 bezwang und zuvor bereits mit 4:2-Toren dem SC Düsseldorf-West und mit 3:2 Ratingen überlegen war. Immer bot man den Fußballbegeisterten spektakuläre Spielverläufe. Selbstbewusst also dürfte die Mannschaft von Trainer Francisco Carrasco vor heimischem Publikum auftreten.

Dass er überhaupt als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie steht, war noch vor wenigen Wochen unsicher. Der Klub aus Monheim am Rhein legte eine katastrophale Vorbereitung hin, in Folge derer sich Coach Andreas Franke zurückzog, der eigentlich der Nachfolger von Salah El Halimi werden sollte, der wiederrum in der Endphase der Spielzeit 17/18 seinen Rückzug verkündet hatte. Co-Trainer Carrasco sprang ein und schwang sich zur Dauerlösung auf. Nach einem durchwachsenen Start ist er mit seiner Elf wieder auf dem Weg in obere Tabellenregionen. Dort sieht sich der Vorjahresvierte ohnehin, nachdem man beinahe in der Regionalliga gelandet wäre.

In die finale Phase der Saison ging der Verein als Tabellenführer, brach dann aber krachend ein und verlor fünf der letzten sechs Begegnungen. So ebnete Baumberg dem SV Straelen den Weg in die vierte Liga. Nun wollen die Schwanenstädter dafür sorgen, dass es für die Carrasco-Elf nicht wieder allzu schnell gen Tabellenspitze geht. „Ich habe in der Woche an verschiedenen Stellschrauben gedreht“, versichert Akpinar. Welche das sind, ließ er offen. Auch im Duell gegen den Klassenprimus wurde jedoch deutlich, dass der FC defensiv zwar stabil steht, noch öfter aber den Abschluss suchen muss.

Dabei könnte auch die Kopfballstärke von Sebastian van Brakel nützlich sein, der bei Standards eine gefürchtete Waffe ist. Doch der Innenverteidiger weilt als Polizist im Hambacher Forst und dürfte erneut passen müssen. Das gilt auch für die verletzten Niklas Klein-Wiele, Ahmet Taner und Fatih Duran. Letzterer aber macht sich noch anderweitig nützlich und steht mannschaftsdienlich neben Akpinar und Co-Trainer Lars van Rens gestikulierend an der Seitenlinie. „Das ist eben das türkische Temperament“, erklärt Akpinar, der auch um Pascal Hühner bangt: „Nur, wenn es am Sonntag kurzfristig richtig gut bei ihm aussieht, wird er spielen.“ Die Tendenz aber spricht gegen einen Einsatz des Offensivakteurs. Komplettiert wird die Liste der Ausfälle von Konrad Kaczmarek, der wegen eines grippalen Infekts pausiert. „Das sind schon unglaublich viele Verletzte. Aber wir finden Lösungen und werden auch gegen Baumberg wieder einen klaren Plan haben“, sagt der Aufstiegstrainer.

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