Fußball Schlechter Start lässt Baumberg leiden

Monheim · Der Fußball-Oberligist hat nach vier Spielen ohne Sieg nur drei Punkte. Und jetzt geht es auch noch nach Ratingen.

 Rustikal: Mittelfeldspieler Louis Klotz (links) und die Sportfreunde Baumberg dürfen auch in Ratingen kein Schonprogramm erwarten.

Rustikal: Mittelfeldspieler Louis Klotz (links) und die Sportfreunde Baumberg dürfen auch in Ratingen kein Schonprogramm erwarten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Erstens: Es ist das Duell der Unzufriedenen, die bisher weder mit sich noch mit der neuen Saison viel anfangen konnten. Zweitens: Es kann nur einen geben, für den sich daran möglicherweise etwas ändert. Als sicher gilt: Der Fußball-Oberligist SF Baumberg kommt am morgigen Sonntag (15 Uhr) mit einem weiteren Unentschieden nicht weiter. Bei einer Niederlage wäre sogar mit dem Abrutschen auf einen Abstiegsplatz zu rechnen. Nur ein Erfolg bringt die erhoffte Entlastung. „Wir müssen da einen Dreier holen“, findet auch Trainer Francisco Carrasco, der das Team momentan zusammen mit seinem Co-Trainer -Kollegen Goran Tomic führt. Blöd nur für den Vierten der vergangenen Saison, der aktuell mit drei Zählern auf Platz 13 klebt: Dem Gastgeber Ratingen 04/19 auf Rang 14 mit nur einem Punkt geht es noch schlechter. Baumberg darf nicht damit rechnen, dass ihm das mit hohen Ansprüchen in die Serie gestartete Team von Trainer Alfonso del Cueto irgendwie entgegenkommt. Das Gegenteil dürfte der Fall sein.

Die Baumberger schleppen sich durch die Anfangsphase der Saison – 2:2 gegen SC Union Nettetal, 1:2 beim VfB Homberg, 2:2 beim TV Jahn Hiesfeld, 0:0 gegen den ETB SW Essen. Viel hat mit einer schwierigen Vorbereitung zu tun, in der die Beteiligung beim Training phasenweise katastrophal schlecht war. Wegen der schwierigen Mischung aus vielen kollidierenden Urlaubsplänen und einigem Pech mit Verletzungen/Erkrankungen – gepaart mit dem Rücktritt des damals neu installierten Trainers Andreas Franke kurz vor dem Beginn der Meisterschaft – konnte das Team nicht mal halbwegs in Top-Form an den Start gehen. Bis die Defizite aufgearbeitet sind, wird einige Zeit ins Land ziehen. Ganz klar: Carrasco und Tomic trifft an dieser Stelle kein Vorwurf, denn sie müssen den Mangel verwalten und in den Griff bekommen. Das tun sie auch mit Leidenschaft. „Ich gehe definitiv gerne zum Training. Es macht Spaß, mit den Jungs zu arbeiten.“

Weil sich bisher weder Fitness noch Automatismen auf einem hohen Niveau bewegen, bleibt im Spiel nach vorne vieles Stückwerk. Ein Rückgriff auf die vergangenen Saison zeigt, wie bescheiden der bisherige Offensiv-Ertrag ist, denn damals erzielte Baumberg in 34 Spielen 78 Treffer – die zweitmeisten nach dem Regionalliga-Aufsteiger SV Straelen (81) und einen Durchschnitt von 2,29 Toren pro Partie. Aktuell steht dieser Wert bei 5:6 Toren und bescheidenen 1,25 Treffern pro Begegnung. Zuletzt gab es gegen den ETB SW Essen ein torloses Unentschieden, aber keinen Schritt in die richtige Richtung. „Es war gut, dass wir mal wieder zu null gespielt haben“, sagt Carrasco, „aber gut gespielt haben wir nicht.“ Die Hausherren, die zu wenig in Bewegung waren, konnten sich fast keine gute Gelegenheit erarbeiten. Ausnahme war die Szene für Jannik Weber, dessen Kopfball in der Endphase an der Unterkante der Latte landete.

Viel mehr personelle Möglichkeiten werden die Sportfreunde in Ratingen nicht haben. In Dominik Oehlers (verletzt) und Ali Daour (Hochzeitsreise) stehen zwei offensive Kräfte nicht zur Verfügung und der vielseitig einsetzbare Mittelfeldmann Roberto Guirino kehrt jetzt nach einer langen Verletzungspause wieder ins Mannschaft-Training zurück. Baumberg hofft deshalb erst recht, dass die Achse der Erfahrung mit Kosi Saka, Ivan Pusic, Louis Klotz und Robin Hömig so schnell wie möglich wieder das Niveau des vergangenen Jahres erreicht. Gelingt das nicht, droht in Ratingen ein weiteres Spiel ohne Sieg. Es wäre das fünfte hintereinander. Auf einmal hätte die Saison plötzlich wenigstens was Handfestes: Baumberg müsste sich nämlich ernsthaft mit dem Thema Kampf gegen den Abstieg beschäftigen. Dann wäre die Situation plötzlich richtig kritisch und der Weg in eine unangenehme Krise nicht mehr gar so weit.

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