Kleve Preis für Museum Kurhaus
Kleve · Die Kritikervereinigung zeichnete in Siegen das Klever Museum Kurhaus für die beste "Besondere Ausstellung" in Deutschland aus. Drei Klever Museumsleiter, Bürgermeister und Politik fuhren in die Heimat des Klever Statthalters.
Kleve/Siegen Das Museum Kurhaus Kleve wurde vom Kunstkritiker-Verband in Siegen für die beste "Besondere Ausstellung des Jahres 2011" ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde im Museum für Gegenwartskunst in Siegen vergeben, das in diesem Jahr Museum des Jahres ist – eine Auszeichnung, die das Klever Museum 2004 innehatte. Damit spielt das im Vergleich kleine Klever Museum weiter im oberen Tabellendrittel der Kunsthäuser der Republik mit. Dr. Roland Mönig vom Kurhaus spannte bei der Preisverleihung den perfekten Bogen von Siegen nach Kleve und zurück: Hatte doch gerade Prinz Moritz von Nassau-Siegen die alte Herzogstadt zu Füßen der Schwanenburg zu einer Residenz mit Gartenanlagen umgebaut, die bis heute europaweite Bedeutung haben.
Jene Anlagen, in denen das Kurhaus steht. Vor Mönig hatte Kleves Seniorkurator Drs. Guido de Werd den Bau des Kurhauses gewürdigt und die von Prof. Walter Nikkels gestalteten Räume gelobt, die es erst möglich machten, über mehr als zehn Jahre lang mit ausgezeichneten Ausstellungen zu punkten. Mit Mönig und de Werd war auch Prof. Harald Kunde als Dritter im Bunde nach Siegen gefahren. Kunde ist ab heute Leiter des Klever Museums. "Es war eine tolle Würdigung des Hauses und seines Ausstellungsprogramms", sagte Kunde gestern im RP-Gespräch. Er freue sich auf die optimalen Bedingungen im Kurhaus und die gute Atmosphäre. So gab's mit dem ehemaligen Direktor de Werd, dem kommissarischen Leiter Mönig und dem künftigen Chef Prof. Kunde eine vorzeitige Staffelübergabe in Siegen . . .
Von der Klever Verwaltung und Politik waren Bürgermeister Theo Brauer, Brigitte Angenendt (CDU) und Dr. Hedwig Meyer-Wilmes (Grüne) nach Siegen gefahren, dem Museum zum Erfolg zu gratulieren, sagt de Werd. Ein Erfolg, der gestern bei der Eröffnung der Koekkoek-Ausstellung im Beisein vom niederländischen General-Konsul Dr. Henk Voskamp und Kleves stellvertretenden Bürgermeister Dr. Artur Leenders ebenso Gesprächsstoff war, wie der Ausbau des Museums Kurhaus. Hier vor allem die vieldiskutierte Höhe der veranschlagten Mehrkosten. Die Kosten sollen nach jüngsten Rechnungen bei rund 3,8 Millionen Euro liegen.
Das wollte Kleves Kämmerer Willibrord Haas auf Anfrage der RP nicht bestätigen: "Im Haushalt sind für den Museumsbau insgesamt 4,1 Millionen Euro veranschlagt", schreibt Haas. Zu den Informationen, dass die Mittel sehr wahrscheinlich nicht in voller Höhe benötigt werden, schreibt der Kämmerer: "Ich kann das derzeit noch nicht abschließend beurteilen, da ein Teil der Gewerke noch nicht beauftragt werden konnte".
