Doch der erste Blick trügt. Es ist nicht Farbe, die sich in dünnen Schichten übereinander legt und räumliche Tiefe erzeugt, die die Kanten in Vibration versetzt. Die Malerin Franziska Reinbothe malt mit Stoff, spannt über den Keilrahmen zartes rotes Tuch, darunter andere Stoffe, sodass, verstärkt durch das Holz des Keilrahmens, die ungewöhnlichen Tiefe, die ihre neuen Bilder haben. „Franziska Reinbothe ist durch und durch Malerin, sie malt in diesen Arbeiten statt mit Farbe mit Stoff“, sagt Galerist Klaus Ebbers.

Reinbothe arbeitet gerne mit der Materialität der Leinwand, näht Stofffetzen und bemalte Leinwände zusammen, knickt die bemalte Fläche oder legte sie in Falten und setzt Nähte darüber. So entstehen ganz eigenartige Bilder, die nicht geschlitzt, sondern genäht sind, die als „Skizzen“ pur auf der Wand hängen.

Jede ihrer Arbeiten stellt die Frage nach dem Bild und ist zugleich eine mögliche Antwort, heißt es in einem Katalog zu den Werken Reinbothes. Das macht die Arbeiten der 1980 in Berlin geborenen Malerin so spannend, die in Leipzig lebt und arbeitet und dort an der Hochschule für Grafik und Buchkunst studierte. Es ist die zweite Ausstellung, die Sharon und Klaus Ebbers mit der 38-Jährigen machen. Und 2019, erzählt Klaus Ebbesr mit Stolz, gehört sie zu den 50 Künstlern der großen Malerei-Ausstellung in Wiesbaden, Bonn und Leipzig.

Eröffnung: Sonntag, 30. September, 15 bis 18 Uhr.