Kabarett in Kleve Cinque startet mit Beikircher

Kleve · Der Klever Kleinkunstverein hat in der Aula der Gesamtschule eine neue Heimat gefunden. Auf dieser Bühne will man nach Corona neu starten.

  Konrad Beikircher gastiert in Kleve. Er gehörte vor 30 Jahren zu den ersten Kabarettisten auf der cinque-Bühne.

Konrad Beikircher gastiert in Kleve. Er gehörte vor 30 Jahren zu den ersten Kabarettisten auf der cinque-Bühne.

Foto: Kulturbuero niederrhein/tomas rodriguez

Nach Lockdown und vielen Corona-Beschränkungen startet der Klever Kleinkunstverein Cinque optimistisch in das kommende Kabarett-Jahr. Los geht’s mit einem alten Bekannten, der seit über 30 Jahren den Klevern die Treue hält: Am Samstag, 25. September, kommt der ewige Bonner Tiroler wieder in die Schwanenstadt. Konrad Beikircher eröffnet um 20 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) das Kabarettjahr mit seinem Programm „400 Jahre Beikircher“. Eigentlich müsste es heißen: 402 Jahre. Denn Beikircher startet 1619. Da hat ein Brüsseler Bildhauer Männeken Piss geschaffen. Genau genommen war’s Jérôme Duquesnoy, der die Drollerie modellierte, die zum Wahrzeichen Brüssels werden sollte. Für Beikircher ist sie das Symbol für Scherz, Satire, Ironie. „Das ist nun 400 Jahre her und ebenso seit 400 Jahren, wenn auch nur gefühlten, bin ich als Kleinkünstler unterwegs. Aus dieser langen Reihe von Jahren komme ich mit dem ein oder anderen wieder vorbei: was es so mit der rheinischen Relativverschränkung auf sich hat, wie das mit dem Ei ist, wenn man es durch die deutschen Sprachlandschaften kullern lässt und was das rheinische Alibi ist“, verspricht Beikircher. Und vielleicht kommt auch die Frau Walterscheidt zu Wort, mit der er in den 1970er Jahren begann, Kabarettist zu werden.

„Der gute Konrad war einer der ersten bei Cinque im Café Lensing 1990“, sagt Cinque-Vorsitzender Bruno Schmitz. Er macht an Beikirchers Auftritt auch die ganze Misere der Veranstalter fest, die unter Corona zu leiden hatten: Dieser Kabarettabend wurde wegen Covid 19 verlegt vom 25. April 2020 auf den 5. Dezember 2020 und nochmals auf den 25. September 2021. Alle Karten (Kartenpreise: ab 25,20 Euro erm. 23 Euro, Abendkasse 28 Euro) behalten ihre Gültigkeit, es gibt noch Karten im Vorverkauf und an der Abendkasse. Für den Abend gilt die 3G-Regel.

Cinque hat jetzt mit der Aula der Beuys-Gesamtschule einen festen Ort fürs Kabarett gefunden: Der als Schul-Bühne konzipierte Bau könnte sich in den kommenden Jahren zum Kulturzentrum für Kleinkunst und freie Szene in Kleve entwickeln: „Wir werden ihn noch ein bisschen gemütlicher machen – aber das wird“, sagt Schmitz. Auch die Jazz-Freunde haben inzwischen hier ihren Ort zum Swingen und Jammen gefunden.

Weiter geht’s 2021 auf der Klever Bühne am Samstag, 13. November, mit Tobias Mann. Sein Programm: Chaos. Der Preisträger des Deutschen Kleinkunstpreises 2017 nehme sein Publikum mit auf eine Expedition in die Irrnis und mache weder vor der großen Politik noch vor den nicht minder großen Wirrungen des Alltags halt, wirbt Schmitz für Mann. Auch diese Veranstaltung wurde diverse Male verlegt, alle Karten behalten ihre Gültigkeit.

Neu ist Lucy van Kuhl. Ihr Thema am Samstag, 4. Dezember:  „Dazwischen“. Wir seien oft dazwischen. Pasta oder Pizza? Samsung oder Apple? Bleibe ich bei meinem Partner oder will ich etwas Neues, fragt sich van Kuhl  (Vorverkauf 20,80 Euro,  ermäßigt 18,60 Euro inklusive Gebühren,   Abendkasse 22 Euro).

Irgendwann soll es eine Fahrt nach Köln zur Stunksitzung geben. Dieser Termin steht noch nicht fest, werde aber rechtzeitig bekannt gegeben, erklärt Schmitz. Ebenso plant er für 2022, dann am 20. August, die mehrfach verschobene Sommernacht als größtes Open-Air-Kleinkunst-Event am Unteren Niederrhein.

Karten unter anderem beim Kulturbüro Niederrhein, Telefon 02821 24161.

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