Kleve CDU-Kampfabstimmung: Palmen - Kandidat mit Erfahrung

Kleve · Am Montag steigt im Klever Kolpinghaus die Versammlung des CDU Ortsverbands Kleve: Für reichlich Spannung ist gesorgt.

Sein Wort hat Gewicht. Das war so und gilt auch heute noch. Manfred Palmen (68) ist Jurist, war zunächst ab 1990 neun Jahre Kleves Stadtdirektor, dann zwölf Jahre Mitglied des Landtags. Und dort rutschte er nicht auf den hinteren Bänken herum. So gehörte er fünf Jahre dem Kabinett von Jürgen Rüttgers an. Jetzt will Palmen, der als ein Freund der klaren Ansprache gilt, für die CDU in den nächsten Kreistag einziehen. Nicht wenige Parteien würden, wenn sie einen Kandidaten aus der Preisklasse Palmens hätten, diesen ungesehen durchwinken. Bei den Christdemokraten ist dies nicht so. Am heutigen Montag wird es auf der Versammlung des Ortsverbandes Kleve zu einer Kampfabstimmung kommen — wie man innerparteiliche Wahlen gern nennt. Im Kolpinghaus treffen sich die Mitglieder ab 19.30 Uhr.

Vier Kandidaten aus Kleve werden in den Kreistag 2014 einziehen. Andy Mulder und Gabriele Schmidt, die bereits dem Kreistag angehören, wollen für die CDU wieder kandidieren. Für Jörg Cosar und Inge Verweyen, die ihre Arbeit an der Nassauer Allee beenden, suchen die Christdemokraten zwei Nachfolger. Der Ortsverband Rindern-Düffel hat sich für Dr. Simon Schlüter als einen Nachfolger ausgesprochen. Er setzte sich gegen Brigitte Angenendt durch (die RP berichtete). Für einen weiteren Klever Bezirk wird Andy Mulder antreten. Seine Wahl und Aufstellung gilt als ebenso sicher wie die von Gabriele Schmidt. So kommt es heute zum Duell um den zweiten freiwerdenden Kreiswahlbezirk. Denn neben Manfred Palmen gibt es mit Udo Janssen, CDU-Fraktionschef im Klever Stadtrat, und Theo Kehren, Vorsitzender der SeniorenUnion, noch mindestens zwei weitere Anwärter. Das bestätigte Wolfgang Gebing, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Kleve. Zudem soll es zusätzlich noch ein Mitglied der Jungen Union geben, das am heutigen Abend im Kolpinghaus seine politische Karriere starten will und ebenfalls seine Kandidatur für den Kreistag angekündigt haben soll. Gebing kann der Kandidaten-Flut nur positive Seiten abgewinnen: "In einer Demokratie sollten Wahlmöglichkeiten eigentlich so üblich sein." Manfred Palmen, dem zuletzt vorgeworfen wurde, er hätte sich nicht öffentlich über Missstände in Kleve äußern dürfen, da er dadurch indirekt auch der CDU geschadet habe, weist diese Kritik von sich: "Der Kabarettist Hildebrandt sagte einst 'Nicht der ist der Nestbeschmutzer, der auf das beschmutzte Nest zeigt, sondern der, der das Nest beschmutzt'. Und so sehe ich das auch." Nach Palmens Ansicht ist das Alter kein Kriterium für oder gegen eine Kandidatur. "Es geht allein darum, die Bürger des Wahlkreises bestmöglich zu vertreten. Und ich bin davon überzeugt, dass ich das kann. Ich will der Stimme Kleves im Kreis Gehör geben", sagt der 68-Jährige. Nicht allein das stimmungsgeladene Duell um den Kreistagsplatz wird heute auf der Versammlung des Ortsverbandes für Struktur im Programmablauf sorgen. So geht es auch darum, den kompletten Vorstand (inklusive Stellvertreter und sieben Beisitzer) neu zu wählen.

Die Mitglieder des CDU-Stadtverbands werden am 12. Dezember darüber entscheiden, wen die Kreis CDU dann schlussendlich für die Landtagswahl 2014 aufstellen soll.

(RP)
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