Kalkar Kalkar begrüßt seinen Namenspatron

Kalkar · Zum alljährlichen Nikolausmarkt lud am Wochenende die Stadt Kalkar ein. Auf dem städtischen Marktplatz und dort aufgebauten Bühne herrschte reger Betrieb, den sich auch der Nikolaus selbst nicht entgehen ließ.

 Der Höhepunkt in Kalkar: Nikolaus kam zu Besuch und bescherte die Kinder.

Der Höhepunkt in Kalkar: Nikolaus kam zu Besuch und bescherte die Kinder.

Foto: Gottfried Evers

Auch wenn der Nikolausabend noch bevor steht, warf sich die Nicolaistadt Kalkar schon am Wochenende in ein vorweihnachtliches Gewand, um das Fest ihres Namenspatrons zu feiern. An zwei Tagen hatten zahlreiche Verkäufer und gemeinnützige Gruppen ihre Stände auf dem Marktplatz aufgeschlagen, und auch auf der eigens für den Markt aufgestellten Bühne herrschte volles Programm. Auch der Fair-Strick-Kreis war am Wochenende mit einem Verkaufsstand auf dem Nikolausmarkt vertreten. 1967 gegründet, hieß die Gruppe bis vor ein paar Jahren noch Lepra-Strick-Kreis. Auch wenn der Name nun ein anderer ist, gestrickt wird immer noch für den guten Zweck. "Mit dem Erlös unterstützen wir eine Grundschule, zwei Kindergärten, die Realschule Kalkar und die Typisierung in Kleve", erklärt Irmtraud Verhülsdonk. Wie die zwölf anderen Gruppenmitglieder hat die 80-Jährige unzählige Stunden gestrickt, einen Teil der Strick- und Stickwaren verkauften die Mitglieder am Wochenende auf dem Markt. Handschuhe, Mützen, Schals und fein gestickte Geschenkkarten - alles für den guten Zweck. "Die Kindergärten können sich von dem Geld zum Beispiel neues Spielzeug kaufen", sagt Verhülsdonk, in den Schulen werde das Geld etwa verwendet, um Kinder aus finanziell schwachen Familien in den Pausen mit Milch und Essen zu versorgen.

Mit dem Verkauf von selbstgemachter Marmelade, Likören, handgestrickten Socken und vielem mehr besserte der Verein Rollstuhlsport Niederrhein-Münsterland in Kalkar seine Vereinskasse auf. "Das meiste wurde von den Übungsleitern des Vereins hergestellt. Den Erlös wollen wir für eine Fahrt verwenden, die der Verein einmal pro Jahr unternimmt", sagt Lisa Neumann aus Rees, ebenfalls Übungsleiterin des Rollstuhlsport-Vereins. Viel Mühe gemacht hatten sich auch die Kinder der Klasse 4b an der Josef-Lörks-Grundschule in Kalkar: Im Werk- und Kunstunterricht, aber auch in der freien Zeit nach der Schule hatten sie zahlreiche Geschenkideen angefertigt, die sie am Wochenende zur Aufbesserung der Klassenkasse auf dem Nikolausmarkt verkauften. Angelockt vom Trompetenklang aus dem Rathausfenster, stattete natürlich auch der Nikolaus dem Kalkarer Markt einen Besuch ab, erzählte eine weihnachtliche Geschichte und beschenkte die Kinder mit Nikolaustüten. "Teilen ist das entscheidende Wort. Wenn ihr das tut, dann komme ich im nächsten Jahr gerne wieder", sagte der Mann mit dem langen weißen Bart auf der Marktbühne.

Bevor und nachdem der Nikolaus seine begehrten Tüten verteilt hatte, hatten zahlreiche Gruppen ihren Auftritt auf der Bühne: So sangen Kinder und Eltern des Kindergartens Eulenspiegel Adventslieder, die Violistin Nane Schwarzkopf und der Musikverein von Calcar spielten und die Sängerin Deborah Wolff trat solo auf.

Bühnenerfahrung konnte auch die junge Band "Awake" sammeln - ursprünglich als Schulband am Kalkarer Jan-Joest-Gymnasium gegründet, rocken die fünf Jungs nun auch abseits des Klassenzimmers und unterhielten auch die Marktbesucher mit ihrer Musik, nachdem der Nikolaus seine Geschenktüten an die kleinen Besucher verteilt hatte.

Und wenn die Kalkarer Kinder die Aufforderung des heiligen Mannes zum Teilen beherzigen, dann kommt der Mann mit dem weißen Bart - wie angekündigt - sicher auch im nächsten Jahr wieder in die Nicolaistadt.

(RP)
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