Helfer vom Niederrhein fürchten Banden Isar schickt medizinische Hilfe ins Erdbebengebiet nach Haiti

Niederrhein · Ärzte und Sanitäter vom Niederrhein sollen eine Notfallaufnahme einrichten, um Verletzte zu versorgen. Sorge bereiten bewaffnete Banden.

 Schwere Verwüstungen hat das Erdbeben auf Haiti angerichtet.

Schwere Verwüstungen hat das Erdbeben auf Haiti angerichtet.

Foto: dpa/Matias Delacroix

Seit Sonntag ist ein Team von Isar Germany im Erdbebengebiet in Haiti. Wie berichtet, gab es dort Gespräche mit dem Gesundheitsministerium, in denen geklärt werden sollte, welche Hilfe für das Land konkret nötig ist. „Dabei wurde deutlich, dass vor allem medizinische Unterstützung dringend notwendig ist“, berichtet Isar-Sprecher Stefan Heine. Daher startete am Donnerstag ein Emergency Medical Team (EMT) nach Haiti. An Bord des Flugzeugs waren 33 Ärzte, Pflegekräfte und Sanitäter, die die Opfer der Erdbebenkatastrophe medizinisch versorgen sollen. Sie werden dort eine Feld-Notaufnahme einrichten. Unterstützung gibt es vom Bundesverband Rettungshunde (BRH).

Die Lage vor Ort sei recht problematisch, so der Isar-Sprecher. Einmal sei viel zerstört, hinzu kamen schwere Regenfälle, die viele Zelte zerstörten. Außerdem sei die Sicherheitslage prekär, weil befürchtet wird, dass bewaffnete Banden Hilfs­transporte überfallen.

 Auf dem Trainingsgelände am Airport Weeze übt Isar regelmäßig für den Ernstfall.

Auf dem Trainingsgelände am Airport Weeze übt Isar regelmäßig für den Ernstfall.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

„Für uns ist es ein wichtiges Anliegen, den Menschen in der Katastrophenregion zu helfen. Bei vielen Erdbebenopfern ist bislang noch keine Hilfe angekommen. Unser Team bringt viel Erfahrung aus anderen Katastropheneinsätzen mit und kann einen Beitrag leisten, das Leid der Menschen in der Region zu lindern“, sagte Isar-Präsidentin Daniela Lesmeister aus Kleve. „Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Welt“, so BRH Präsident Jürgen Schart. „Wenn jetzt Tausende Menschen ohne medizinische Versorgung sind, dann muss schnellstmöglich gehandelt werden.“

Zum Team vor Ort gehören unter anderem Steven Bayer aus Goch, Michael Lesmeister aus Kleve sowie Norbert Helpenstein und Conny Wagner (beide aus Uedem-Keppeln).

An Bord der Sondermaschine waren auch elf Tonnen Ausrüstung. Darunter Medikamente, medizinisches Equipment, Zelte, Liegen und eine Wasseraufbereitungsanlage. Diese kann 5000 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung stellen. „Derzeit gibt es in der Katastrophenregion einen akuten Mangel an medizinischer Versorgung sowie Wasser und Nahrungsmitteln“, so Stefan Heine.

Die von den Behörden in Haiti zugewiesene Einsatzstelle des Teams liegt nur wenige Kilometer von Epizentrum des Bebens vom 14. August entfernt. Der Süden von Haiti war am vergangenen Samstag von einem Beben der Stärke 7,2 erschüttert worden. Bislang wurden rund 2000 Todesopfer gezählt. Mindestens 10.000 Menschen wurden verletzt.

Isar Germany ist eine gemeinnützige Hilfsorganisation. Für die Einsätze wird regelmäßig auf der Trainingsbase in Weeze geübt.

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