Verschwundene Gaststätten im Gelderland Als „Klein-Gürzenich“ in Kevelaer stand

Serie | Kevelaer · 106 Jahre lang war das Haus Joosten ein Garant für Gastlichkeit und Gemütlichkeit. Im Mittelpunkt stand die Gaststätte als Wachlokal eines Festkettenträgers und als Prinzenburg. Die Wirte übten lange Zeit auch noch andere Tätigkeiten aus.

 Willi Joosten als Wirt hinter der Theke. 
  Repros: Kriegel

Willi Joosten als Wirt hinter der Theke. Repros: Kriegel

Foto: Repro Kriegel

Es war an einem Freitag, dem 13., exakt am 13. Mai 2016, als Willi und Martina Joosten zum letzten Mal die Gäste verabschiedeten und den Bierhahn ihrer Schenkwirtschaft zudrehten. Das Ehepaar war ein Gastwirtspaar, wie es im Buche steht. So wird es von allen befragten Seiten bestätigt: mit Leib und Seele. „Einmal muss Schluss sein“, entschied sich der heute 72-Jährige. „Den ersten Knacks habe ich schon bekommen, als das Rauchverbot eingeführt wurde. Ich sehe heute noch meinen Vater mit Jägern und einer Zigarre beim kleinen Bier sitzen. Das alles durfte nicht mehr sein. Wo bleibt da die Gemütlichkeit?“ Mit 67 Jahren entschied sich Willi Joosten für den Ruhestand. Ohne Nachfolger.