Niedrigste Inzidenz in ganz NRW 95 Prozent der Über-60-Jährigen im Kreis Kleve geimpft

Kreis Kleve · Fast alle Bürger im Kreis Kleve, die älter als 60 Jahre alt sind, haben mindestens einmal eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Bei den Zwölf- bis 17-Jährigen ist es noch jeder Dritte. Der Kreis Kleve hat die niedrigste Inzidenz landesweit.

 Die Impfquote ist in den Altersgruppen unterschiedlich hoch. Erwartungsgemäß am höchsten ist sie in der Altersgruppe der 60-Jährigen und darüber – ihr wird bereits am längsten ein Impfangebot gemacht.

Die Impfquote ist in den Altersgruppen unterschiedlich hoch. Erwartungsgemäß am höchsten ist sie in der Altersgruppe der 60-Jährigen und darüber – ihr wird bereits am längsten ein Impfangebot gemacht.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die 7-Tage-Inzidenz hat in NRW die neuerdings entscheidende Marke von 35 längst überschritten. In ganz NRW? Nein, ein Kreis liegt noch darunter: der Kreis Kleve. Damit ist Kleve der Kreis mit der niedrigsten Inzidenz im ganzen Bundesland. So erfreulich das ist: Die Euphorie darüber kann sich in Grenzen halten. Schließlich hat kein anderes Land in Deutschland eine so hohe Inzidenz wie Nordrhein-Westfalen. Und auch im Kreis Kleve steigen die Zahlen, alleine von Donnerstag auf Freitag hat es 30 Neuinfektionen gegeben, die Inzidenz liegt bei 30,7. „Die Corona-Pandemie hat immer schon eine hohe Dynamik gezeigt. Situationen können sich innerhalb von Tagen ändern“, sagt Kreis-Sprecherin Ruth Keuken. „Es ist gibt keinen Grund für Entwarnung.“

Warum der Kreis Kleve besser da steht als der Rest des Landes – eine genaue Antwort darauf gibt es nicht. Die Impfquote jedenfalls liegt ungefähr auf Landesschnitt. Besonders spannend ist dabei mittlerweile der Blick auf die Altersgruppen. Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte das Kreishaus, dass man künftig wöchentlich die Impfquote nach Altersgruppen aufschlüsseln wird. Beim Blick auf eine RKI-Auswertung der Impfquote im Kreis Kleve (Stand: 15. August) zeigt sich, wie unterschiedlich diese ist.

Diese Woche hat die Schule wieder begonnen, blicken wir zunächst also auf die Gruppe der Jugendlichen: So haben von den Zwölf- bis 17-Jährigen bislang 33,16 Prozent ihre Erstimpfung erhalten, 13,14 Prozent die Zweitimpfung. Die Quote könnte steigen, wenn auch an Schulen Impfungen angeboten werden, so wie es Gesundheitsminister Jens Spahn empfohlen hat. Etwa an den Berufskollegs. Auch im Kreis Kleve ist das Thema bereits angekommen, eine Umsetzung wird dem Vernehmen nach geprüft.

Zurück zur Impfquote: Bei den 18- bis 59-Jährigen haben 65,99 Prozent ihre Erstimpfung erhalten, 52,04 Prozent sind voll geimpft. Erwartungsgemäß die höchste Abdeckung findet man in der Gruppe der Über-60-Jährigen: Dort haben ganze 94,56 Prozent eine Erstimpfung erhalten, 85,91 Prozent die Zweitimpfung.

In NRW gelten seit Freitag durch Einsetzen der 3G-Regel neue Schutzmaßnahmen. Diese treten ab einer Inzidenz von über 35 in Kraft. Neuerdings schlägt das Land hierbei. Weil also im Land NRW die Inzidenz über 35 liegt, gelten die neuen 3G-Regeln auch im Kreis Kleve. Und das, obwohl die Inzidenz hier derzeit noch bei 30,7 liegt.

Grundsatz der neuen Coronaschutzverordnung ist der Staatskanzlei zufolge, dass Geimpften und Genesenen grundsätzlich alle Einrichtungen und Angebote wieder offenstehen. Von den bisherigen Schutzmaßnahmen verbleiben nur noch eine verbindliche Maskenpflicht in bestimmten Räumen sowie für nicht geimpfte oder genesene Personen ab einer Inzidenz von 35 eine Testpflicht für bestimmte Dienstleistungen und Veranstaltungen. Für das Zusammentreffen mit anderen Personen gelten keine Kontaktbeschränkungen mehr, auch sind nicht mehr Daten zur Rückverfolgbarkeit von Personen zu erfassen.

Die neuen Regeln bieten auch Veranstaltern Planungssicherheit, schließlich müssen sie zum Beispiel nicht mehr auf verschiedene Inzidenz-Stufen starren. So verkündete Bruno Schmitz vom Kulturbüro Niederrhein bereits am Donnerstagmittag freudig, dass eine Veranstaltung mit Ludger Kazmierczak, Ingrid Kühne und Stefan Verhasselt am 28. August in der Klever Stadthalle tatsächlich stattfinden könne. „Möglich gemacht hat es die neue Corona-Verordnung, die Freitag in NRW in Kraft tritt“, sagte er. „Die Künstler freuen sich riesig, sollte der Start doch schon im Oktober letzten Jahres sein“, sagte Schmitz. „Die Veranstaltung ist ausverkauft und gleichzeitig die erste große Veranstaltung in der Stadthalle seit über einem Jahr. Endlich.“

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