Stadt Kempen Zeche: Schulterschluss der Bürgerinitiativen

Stadt Kempen · Auch wenn er selbst nicht mehr daran glaubt, dass am kommenden Montag eine Mehrheit für die Unterschutzstellung der ehemaligen Zechengebäude auf dem Wartsberg zustande kommt, geht es Peter Kunz darum, noch einmal "Flagge zu zeigen".

Der Sprecher der Bürgerinitiative zur Rettung des Zechenturms in Tönisberg gibt auch nach dem Bekanntwerden der unveränderten Haltung der Stadt Kempen die Hoffnung nicht auf, dass das Fördergerüst als ein Wahrzeichen des Bergbaus in Kempen erhalten werden kann. Und Kunz und seine Mitstreiter bekommen jetzt demonstrativ Unterstützung von der Initiative "Denk mal an Kempen". Die wiederum war in diesem Frühjahr angetreten, um den Abriss des unter Denkmalschutz stehenden Hauses Peterstraße 20 zu verhindern. Der Initiative um ihren Sprecher Marcel Rau geht es längst um mehr: Es geht ihr um eine grundlegende Neuausrichtung der Denkmalpolitik in der Stadt Kempen. Und da gehört der ehemaligen Zechenturm dazu.

So haben sich beide Initiativen inzwischen darauf verständigt, gemeinsam für den Turm auf dem Wartsberg zu demonstrieren. Mit Transparenten wollen sie vor der öffentlichen Sitzung des Denkmalausschusses am kommenden Montag, 15. September, um 17 Uhr vor dem Kempener Rathaus demonstrieren. Und die beiden Bürgerinitiativen wollen noch einmal alle interessierten Bürger für das Thema sensibilisieren. "Beim gemeinsamen Austausch sind uns schnell Parallelen deutlich geworden, die insbesondere den Umgang der Kempener Stadtverwaltung mit Bürgerinitiativen betreffen. Um auf die Missstände in diesem Verhalten aufmerksam zu machen, haben wir uns für diese Kundgebung zusammengeschlossen", sagte gestern Peter Kunz.

Marcel Rau von "Denk mal an Kempen" fordert mehr Respekt für bürgerliches Engagement in der Thomasstadt. "Der Rückhalt der Kempener Bevölkerung für beide Initiativen ist enorm. Anstatt jedoch auf die kreativen Vorschläge motivierter und engagierter Bürger einzugehen, scheint sich die Verwaltung durch die gelebte Bürgerbeteiligung gestört oder gar bedroht zu fühlen, was wir mehr als bedauern. Wir hoffen, dass sich viele Kempener am Montag zusammenfinden, um sich zu den Themen der Initiativen zu informieren und im Anschluss die öffentliche Sitzung des Denkmalausschusses zu besuchen", so Rau.

Peter Kunz ließe sich auch von einer erneuten Ablehnung des Denkmalwertes des Zechenturms durch die Politik nicht entmutigen. "Selbst wenn der Turm wegkäme, bleiben wir an der Sache dran. Wie werden die Stadt nicht aus der Verantwortung entlassen, selbst wenn die Angelegenheit auf dem Schreibtisch des Bauministers landet", sagte Kunz gegenüber der Rheinischen Post. Denn es ist davon auszugehen, dass bei einem ablehnenden Votum im Kempener Denkmalausschuss am Montag das Rheinische Amt für Denkmalpflege den Minister als oberste Denkmalbehörde in Nordrhein-Westfalen anrufen wird.

(RP)
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