Neuer Verein „Denk mal an Kempen“: Noch viele Defizite in der Stadt“

Kempen · „Kempen verkauft sich unter Wert.“ Das war das Leitmotiv, unter dem jetzt in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt am Spülwall der Verein „Denk mal an Kempen“ gegründet wurde. Hervorgegangen ist er aus der gleichnamigen Initiative, die vor fünfeinhalb Jahren entstand und die in Kempen im Bereich der Baudenkmäler-Erhaltung einiges erreicht hat.

 Es sei höchste Zeit, ein tragfähiges Nutzungskonzept für die Kempener Burg zu erarbeiten, erklärte Stadtverordneter Heinz Wiegers bei der Gründungsversammlung.

Es sei höchste Zeit, ein tragfähiges Nutzungskonzept für die Kempener Burg zu erarbeiten, erklärte Stadtverordneter Heinz Wiegers bei der Gründungsversammlung.

Foto: Norbert Prümen

Aber das sei, so betonte in seinem Einleitungsreferat Heinz Wiegers, SPD-Stadtverordneter seit 1979, nicht genug, und er zählte einige Defizite auf: Auch das Jubiläumsjahr habe gezeigt, dass es bei der Außendarstellung der Stadt hapere. Mangels Unterstützung durch die Stadt habe das Tönisberger Töpfermuseum Richtung Bonn abwandern müssen. Den Tönisberger Zechenturm habe der Verein der Zechenfreunde gegen den damaligen Widerstand der Stadt und des größten Teiles des Stadtrates retten können und sich nach Erreichen dieses Zieles aufgelöst. Sein Gründer und Vorsitzender Peter Kunz werde bei „Denk mal an Kempen“ weiter mitarbeiten.

Nach dem Erwerb der Burg durch die Stadt Kempen, so Wiegers, sei es höchste Zeit, ein tragfähiges Nutzungskonzept zu erarbeiten und, wenn man den Begriff „Bürgerburg“ ernst nehme, in einem breiten Dialog mit der Bürgerschaft zu thematisieren. Die Forderung von „Denk mal an Kempen“ nach einem Denkmalpflegeplan und einem Denkmalbeirat sei noch immer nicht umgesetzt worden. Und: „Zwar ist ein eigenständiger Denkmalausschuss installiert worden, aber der wirkt zurzeit unterbeschäftigt; er hat im Prinzip nur auf Bauanfragen reagiert, Beratungen zu Themen der Bodendenkmalpflege fanden nicht statt.“

Und warum jetzt die Umwandlung der Initiative in einen Verein? „Anders als eine Initiative ist ein Verein in der Lage, Konzepte zu erarbeiten und Entwicklungen nicht nur anzustoßen, sondern auch verlässlich zu begleiten. Er kann Partnerschaften aufbauen, Verbindungen verstetigen, nachhaltige Strukturen und Verantwortlichkeiten vorweisen. Er kann Spenden entgegennehmen und fördernd tätig werden.“

Wiegers stellt sich den Verein „Denk mal an Kempen“ als Bindeglied vor für einen Dialog zwischen der Bürgerschaft und den Verantwortlichen. Kurz: „ Wir wollen uns kümmern um Kempen von A bis Z, vom Archiv bis zum Zechengelände.“ Die Wahlen ergaben: Heinz Wiegers als Ersten Vorsitzenden, Kurt van Doorn als seinen Stellvertreter, Tina Hirop als Kassiererin.

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