Sessionseröffnung Der Hoppeditz teilte aus

Kempen · Treffen am Narrenbaum, Umzug durch die Stadt und Hoppeditz-Erwachen. Die KG Weiß & Blau Kamperlings 1960 läutete die fünfte Jahreszeit ein.

 Vom Narrenbaum an der Ellenstraße aus ging es beim Hoppeditz-Erwachen weiter.

Vom Narrenbaum an der Ellenstraße aus ging es beim Hoppeditz-Erwachen weiter.

Foto: Wolfgang Kaiser

Den dicken Wollschal über dem Ornat um den Hals gewickelt und ein breites Lächeln im Gesicht: Prinz Peter II. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Brigitte I. ist die Freude darüber anzusehen, dass die fünfte Jahreszeit gestartet ist. Aber nicht nur das Kempener Prinzenpaar strahlt. Am Narrenbaum an der Ellenstraße stehen die Jecken der Thomasstadt dicht an dicht, um gemeinsam mit einem Umzug durch die Stadt in Richtung Kulturbahnhof den ersten närrischen Abend der neuen Session zu verbringen.

Das klassische Hoppeditz-Erwachen, veranstaltet von der KG Weiß & Blau Kamperlings 1960, steht in der Thomasstadt an, und das findet wie immer, wenn der 11. 11. auf einen Wochentag fällt, am ersten folgenden Samstag statt. Die Stimmung am Narrenbaum, den Prinz Karl-Günther I. in seiner Session 2000–2003 pflanzte, ist bestens. Bützchen und Umarmungen machen die Runde bei einem ersten Gläschen Bier. Dann spielt der Inrather Fanfarenkorps 1977 auf, und der Zug der karnevalistischen Gruppierungen formiert sich, um sich auf den Weg in Richtung Bahnhof zu machen. Kaum angekommen, hat die Garde schwer zu schleppen. Sie tragen nämlich den Hoppeditz herein, der sich erst einmal recken und strecken muss, schließlich hat er lange geschlafen.

„Die fünfte Jahreszeit läute ich heute ein“, begrüßt Margarete Amato im weiß-blauen Harlekinkostüm die vielen Jecken, um dann festzustellen: „Ob in der Wirtschaft oder Politik, überall herrscht nur Kritik.“ Mit blumigen Worten nimmt der Hoppeditz das Internet auf die Schippe, wo „jeder noch so kleine Mund, tut dort seine Meinung kund“. Die Lieferservices bekommen ebenso ihr Fett weg, die mit viel CO2, das Essen zu den Menschen bringen, die zuvor noch auf der Straße für weniger CO2 demonstriert haben. Das „Amazon oder die anderen Blöden lassen unsere Innenstädte veröden“ prangert der Hoppeditz ebenso an wie die Kempener Baupolitik, bei der keiner an die kleinen Renten denkt oder das Problem, dass es keine Räumlichkeiten zum Feiern mehr gibt. „Aber der größte Fauxpas im Sitzungskarneval geschah. Präsentierte der Elferrat seine Sitzung mit stolzer Brust, das führte bei der KG jedoch zu Frust. Die KG war ganz benommen, hat man deren Sitzungstag genommen“ – der Hoppeditz teilt, sehr zum Vergnügen der Zuhörenden, ordentlich aus.

Das Feiern kommt aber ebenfalls nicht zu kurz. Die KG Weiß & Blau Kamperlings hat ein kurzweiliges Programm mit Tanz im Angebot. Angefangen bei den Piranhas bis zu den Blue Angels, die einen ersten Einblick in die neuen Tänze der Session geben. Neben den Eigengewächsen gehen auch die jungen Tänzer der Narrenzunft an den Start, bevor der Abend mit viel Musik und Tanz seinen Lauf nimmt. „Wir freuen uns auf eine schöne Session und sind besonders gespannt, wie unser neues Angebot, das karnevalistische Diner, angenommen wird“, sagt Günter Vida, Präsident der KG Weiß & Blau Kamperlings 1960 mit Blick auf die jecken Termine.

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