Grundschulen in Kempen i-Dötzchen lernen für sicheren Schulweg

Kempen · Ein Gehwegtraining steht für die i-Dötzchen jedes Jahr auf dem Stundenplan. Dabei erfahren sie von Polizeihauptkommissar Martin Gennert, worauf sie im Straßenverkehr achten müssen.

 Verkehrssicherheitsberater Martin Gennert von der Kreispolizei trainiert mit Schulanfängern der Kempener Regenbogenschule den sicheren Schulweg.

Verkehrssicherheitsberater Martin Gennert von der Kreispolizei trainiert mit Schulanfängern der Kempener Regenbogenschule den sicheren Schulweg.

Foto: Norbert Prümen

Links, rechts, links, rechts: Zu jeder Seite schauen die Erstklässler jeweils zweimal, bevor sie die Straße an ihrer Grundschule, der Regenbogenschule in Kempen, überqueren. Doch bevor es in die „Praxis an die Straße“ ging, erklärte Martin Gennert den Kindern die ersten Regeln: „Also, wenn ich die Hand hebe, möchte ich etwas Wichtiges sagen, und ärgern ist verboten“, sagte der Polizist mit einem Augenzwinkern und brachte die Kinder direkt zum Lachen. Schon stehen sie parat: In Zweier-Reihen geht es nach draußen.

Schon seit 2003 ist er der Mann von der Kreispolizei Viersen, der mit den i-Dötzchen in Kempen, St. Hubert und Tönisberg ein Gehwegtraining macht: Martin Gennert, zuständig für die Verkehrsunfallprävention. Mitten auf den Gehweg legt er ein langes, rotes Seil ab, was den Bürgersteig in zwei Hälften teilt. Er möchte wissen: „Eine Seite ist für die Kinder und eine für Erwachsene, wer weiß denn, wo die Kinder laufen sollen?“ Sofort gehen viele Hände in die Höhe. Die Kinder der „Erdmännchen“-Klasse wissen sofort die Antwort. „Ihr könnt euch das so merken, dass Kinder immer an der Häuserseite stehen oder gehen sollen“, sagt Martin Gennert.

Er erklärt kindgerecht in Bildern. Das Training soll Spaß machen. Deshalb: „Schaut mal, dort in der Rinne, da wohnen kleine Knabberkrokodile“, sagt der Polizeibeamte. Er zieht damit alle Aufmerksamkeit auf sich, um als nächstes den „Stopp-Stein“ ins Gespräch zu bringen.

Spannend wird es jetzt an der Straße. Zwar ist es früh am Morgen, alle Elterntaxis sind schon weg, doch es herrscht reger Betrieb auf der Eichendorffstraße. Die Autos nähern sich langsam der Gruppe, einige bleiben stehen, winken den Kindern, durchgehen zu können, andere fahren mit Schrittgeschwindigkeit vorbei. Die Unsicherheit bei den Autofahrern kennt Martin Gennert und empfiehlt deshalb: „Fahren Sie langsam, bremsbereit, aber fahren sie durch.“ Denn es kann bei dem Gehwegtraining schon passieren, dass das ankommende Auto anhält, das Kind die Straße überqueren möchte, der Gegenverkehr aber durchfährt. Um solche gefährlichen Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen, solle man einfach weiterfahren. Auch an der Ampel rät der Polizeihauptkommissar den Kindern: „Wenn die Ampel zwischendurch auf rot springt, könnt ihr euren Weg noch zu Ende gehen auf die andere Seite.“ Die „Erdmännchen“ kehren in ihre Klasse zurück. Im Kopf bleiben Begriffe wie Stoppstein oder Kinderseite hängen.

Damit das so bleibt, empfiehlt Gennert, dass die Kinder den Weg zur Schule selbst laufen. So könnten sie täglich lernen und sicherer werden. Den Elterntaxis empfiehlt er Folgendes: „Die Kinder an den Elternhaltestellen absetzen. Den Rest des Weges können sie selbst gehen.“ Diese wären im Kempener Süden beispielsweise an der Marie-Juchacz-Straße oder An Peschbenden.

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