Abtei Mariendonk in Grefrath Digitaler Adventskalender statt der beliebten Krippe

Grefrath · Die Pandemie sorgt dafür, dass es in diesem Jahr erstmals keine Krippe in der Abtei Mariendonk gibt. Es gibt aber eine Alternative.

 Schwester Justina (links) und Schwester Judith mit drei der mehr als 50 Krippenfiguren, die von der Abtei Mariendonk in der Adventszeit digital vorgestellt werden.

Schwester Justina (links) und Schwester Judith mit drei der mehr als 50 Krippenfiguren, die von der Abtei Mariendonk in der Adventszeit digital vorgestellt werden.

Foto: Norbert Prümen

Für viele Menschen strahlt die Krypta in der Abtei Mariendonk ein Stück Zuversicht und Geborgenheit aus. Insbesondere in der vorweihnachtlichen Zeit, wenn dort die Mariendonker Krippe zu sehen ist, die Jahr für Jahr wächst.

Inzwischen sind es mehr als 50 Figuren und Tiere, die ein großes Gesamtwerk bilden. Jedes Jahr kommt eine neue Figur hinzu. Wobei die Mariendonker Krippe eine andere Form hat als die bekannte Konstellation mit Jesuskind, Maria, Josef, Hirten, Schafen, Ochs und Esel. In der Abtei wird die Menschheitsgeschichte in Bildern dargestellt. Es ist so nicht nur die Geburt Christi, die Raum findet. In der Krypta haben sich die verschiedenen Propheten sowie weitere wichtige Persönlichkeiten des Alten und Neuen Testamentes eingefunden. Die vielen Figuren in ihren farbenprächtigen Gewändern und die Tiere sind ein einmaliger Anblick, und für viele Menschen ist ein Besuch in der Adventszeit in der Abtei ein Muss.

Doch in diesem Jahr müssen die Besucher darauf verzichten. „Wir haben lange überlegt und entschieden, die Krippe in der Krypta nicht aufzubauen. Die Belüftung, der Abstand – alles hätte sich schwierig gestaltet“, sagt Schwester Rebekka. Die Schwestern überlegten, ob man die Krippe im Außenbereich der Abtei aufbauen könnte. Sie verwarfen den Gedanken aber, da die Figuren nicht wetterbeständig sind. Im Gegenteil: Die aufwendigen Stoffbekleidungen sind sehr empfindlich.

Trotzdem werden die Krippenfiguren zu sehen sein. Die Schwestern bieten nämlich einen digitalen Adventskalender an, in dem die Figuren und Tiere der Mariendonker Krippe vorgestellt werden. Mal wird es eine Figur sein, dann eine ganze Gruppe. „Wir Schwestern werden die jeweilige Vorstellung mit einigen erläuternden Sätzen übernehmen und Wissenswertes zur Person beziehungsweise den Personen sagen“, erläutert Schwester Rebekka. Die Schwester, die die Figur erklärt, ist dabei immer mit im Bild zu sehen.

Der Mariendonker Online-Krippen-Adventskalender beginnt am Samstag, 28. November, mit einer Einführung. Die Schwestern begehen diesen Abend vor dem ersten Advent immer mit einer Vesper und starten den Kalender daher schon an diesem Tag. Ab dem ersten Adventssonntag folgen die Figuren samt Erklärung. Der Kalender geht über Weihnachten hinaus. Er endet erst am 27. Dezember, dem Fest des Evangelisten und Apostels Johannes mit dessen Figur.

Wie in jedem Jahr gibt es eine neue Figur. Im vergangenen Jahr kam die Arche hinzu. Diesmal handelt es sich um den Propheten Ezechiel, der im Traum den neuen Tempel sieht. Schwester Judith stellte das neue Werk im Alleingang her.

Der digitale Kalender habe eine eigene Atmosphäre, meint Schwester Judith, die froh darüber ist, dass in Zeiten der Corona-Pandemie eine Lösung gefunden wurde. Auf der Homepage der Abtei Mariendonk (www.mariendonk.de) ist ein Link, der automatisch zum Adventskalender führt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort