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Kaarst Schulterschluss für Nachtruhe

Kaarst · Die Fluglärmkommission um Bürgermeister Franz-Josef Moormann und der Verein Bürger gegen Fluglärm liegen auf einer Wellenlänge: Beide fordern eine ungestörte Nachtruhe für Airport-Anwohner ab 23 Uhr.

Die Fluglärmkommission am Flughafen Düsseldorf hat unter dem Vorsitz von Meerbuschs Bürgermeister Dieter Spindler einen Beschluss gefasst, der die bestehende Nachtflugregelung des Flughafens angreift: Nach dem Willen der Kommission sollen auf dem Düsseldorfer Airport nach 23 Uhr grundsätzlich keine Landungen mehr genehmigt werden. Damit wurde einem gleichlautenden Beschluss aus dem Jahr 2007 nochmals Nachdruck verliehen.

Das Verkehrsministerium hatte zwischenzeitlich festgestellt, dass die derzeitige Nachtflugregelung Gegenstand der bestehenden Betriebsgenehmigung und damit rechtens sei. "Das heißt aber nicht, dass man nicht wieder zu einer Änderung kommen kann", sagt Dieter Spindler. Gemeinsam mit Bürgermeister Franz-Josef Moormann, der die Stadt Kaarst in der beratenden und gesetzlich verankerten Kommission vertritt, hatte Spindler den Antrag gestellt, einen erneuten Beschluss an die Genehmigungsbehörde zu schicken. Im Schnitt, sagt Moormann, hätten die Nachtlandungen in den vergangenen Jahren zugenommen. So wurden in den Jahren 2003 bis 2006 am Düsseldorfer Flughafen im Mittel 1312 Landungen zwischen 23 und 24 Uhr registriert. Von 2007 bis 2010 waren es durchschnittlich hundert Spätlandungen mehr.

Die Nachtruhe, sagen Moormann und Spindler, sei ein besonders sensibles Thema, bei dem man vom Flughafen und vom Verkehrsministerium – unabhängig von rechtlichen Verpflichtungen – deutlich mehr Kompromissbereitschaft und Entgegenkommen gegenüber den Anwohnern erwarte.

Im Übrigen übte die Kommission Kritik am Planfeststellungsverfahren zum Bau einer Ersatzfläche für wartende Maschinen im Vorfeld West des Airports. Im Verfahren waren die Nachbarkommunen nicht gehört worden.

Spindler und seine Kollegen aus der Fluglärmkommission befinden sich damit auf einer Linie mit dem Verein Bürger gegen Fluglärm. "Unsere Forderung nach mindestens sieben Stunden Nachtruhe wird immer häufiger gestützt", kommentierte Vorsitzender Christoph Lange aus Osterath unter anderem eine Veröffentlichung im Ärzteblatt. "Wir fordern die Verantwortlichen im Umwelt-, im Gesundheits- und im Verkehrsministerium auf, die im Wahlkampf versprochenen, und im Koalitionsvertrag verankerten Schritte schnellstens umzusetzen, um die Betroffenen vor der nachweislich höchsten Fluglärmbelastung in ganz Deutschland zu schützen", erklärt Lange.

(NGZ)
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