Kaarst RWE baut letzte Test-Leuchte ab

Kaarst · Für die einen ist es das Ende eines Erfolgsprojekts, für die Stadt Kaarst der Anfang eines neuen Zeitalters: das der Leuchtdioden-Technik am Straßenrand. Gestern Vormittag haben Bürgermeister Franz-Josef Moormann, Hans Fabelje von RWE Deutschland und Elektromonteur Marius Mzyk die letzte Lampe des LED-Musterparks in Driesch abmontiert und gegen jenes Modell ausgetauscht, das die Kaarster Politik zur "Straßenlaterne der Zukunft" erkoren hat. Es hat 24 Watt, sein Licht ist "neutralweiß" und es steht künftig in allen Neubaugebieten und Anliegerstraßen.

 Demontieren die letzte Test-Lampe: Bürgermeister Franz-Josef Moormann (v.l.), Hans Fabelje von RWE und Elektromonteur Marius Mzyk.

Demontieren die letzte Test-Lampe: Bürgermeister Franz-Josef Moormann (v.l.), Hans Fabelje von RWE und Elektromonteur Marius Mzyk.

Foto: Hammer, Linda

"Die bisher verwendeten Modelle hatten 118 Watt", sagt Gerd Schmitz, bei der Stadt Kaarst zuständig für den Bereich Straßenbeleuchtung. "Das bedeutet eine Energieersparnis von 80 Prozent." Die Erkenntnis, dass das möglich ist, hat die Stadt dem Essener Energiekonzern zu verdanken. "Bei neuen Technologien", sagt Franz-Josef Moormann, "muss man so etwas nämlich erst einmal erfahren und glauben. Wir haben gemeinsam gearbeitet und gemeinsam gelernt."

Zur Erklärung: Im August 2010 hatte RWE Deutschland in Kaarsts kleinstem Stadtteil ein deutschlandweit einmaliges Pilotprojekt gestartet. Die Bürger sollten 90 stromsparende Straßenlaternen mit verschiedenen Formen, Lichtfarben, Lichtverteilungen und Designs bewerten. Die Kaarster hatten die Wahl, unter anderem zwischen warmweißen, neutralweißem oder kaltweißem Licht — mit eher geringer, mittelstarker oder großer Strahlkraft.

Aus den Ergebnissen entwickelt RWE im nächsten Schritt technische Regelwerke. Und auch für die Stadt Kaarst ist das Thema mit dem Rückbau des Musterparks nicht abgeschlossen. Bis 2014 soll die komplette Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet auf LED umgestellt werden. Zwischenzeitlich wurden Fördermittel des Bundesumweltministeriums in Höhe von 281 468 Euro bewilligt. "Das", sagt Moormann, "sind 25 Prozent des Gesamtauftragsvolumens von rund 1,2 Millionen Euro für den Förderzeitraum von Juli 2012 bis Juni 2014." In dieser Zeit werden insgesamt 1911 Leuchten ausgetauscht. Danach rechnet die Verwaltung mit einer Energieeinsparung von circa 75 Prozent. Die Stromkosten werden um rund 115 000 Euro pro Jahr gesenkt. Nach sechs Jahren soll sich die Umrüstung amortisiert haben.

(NGZ/url)
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