Ehrenamt in Kaarst Der Verein „Lebendige Nachbarschaften“ löst sich auf

Büttgen · Vor rund sechs Jahren ist der Verein „Lebendige Nachbarschaften“ mit großen Ambitionen gestartet, nun haben die verbliebenen Mitglieder auf ihrer Generalversammlung beschlossen, den Verein zum 31. Dezember aufzulösen.

 Manfred Stranz (l.) hat die Auflösung des Vereins „Lebendige Nachbarschaften“ angekündigt.

Manfred Stranz (l.) hat die Auflösung des Vereins „Lebendige Nachbarschaften“ angekündigt.

Foto: Andreas Woitschützke

Als Grund führt der Vorsitzende Manfred Stranz an, dass angedachte Aktivitäten aufgrund mangelnden ehrenamtlichen Engagements nicht mehr durchgeführt werden können und der Verein „in die Jahre“ gekommen sei. Der Vorstand stelle den Antrag der Auflösung, die Mitglieder stimmten einstimmig dafür. „Ich finde es sehr schade“, erklärt Manfred Stranz unserer Redaktion und erinnert sich daran, wie es einst angefangen hatte. Damals habe es noch Vorträge zum Thema Alzheimer und zur demografischen Zukunft der Stadt gegeben, zu denen in der Spitze rund 70 Bürger kamen. Zum Zeitpunkt der Auflösung am 19. Oktober hatte der Verein noch 22 Mitglieder. „Wir waren mal über 40“, erklärt Stranz. Er und seine Mitstreiter haben vor allem im Stadtteil Büttgen dafür gesorgt, dass sich Nachbarn zusammenfinden, die noch nie ein Wort miteinander gesprochen haben.

Stranz erinnert sich an eine Nachbarschaft, wo nach einer Einladung des Vereins 52 Personen zu einer Versammlung gekommen waren. Die Nachbarn haben sich bei Kleinigkeiten unterstützt. Der Verein „Lebendige Nachbarschaften“ hat auch die Taschengeldbörse ins Leben gerufen. Dort können ältere Menschen die Hilfe von Jugendlichen in Anspruch nehmen und geben diesen dann als Gegenleistung ein kleines Taschengeld für ihre Arbeit. Dieses Angebot kam immer gut an, wird nach Meinung von Stranz aber womöglich auch bald einschlafen. „Wenn wir keinen Träger finden, sieht es nicht gut aus“, sagt er. In den vergangenen drei Jahren haben die Jugendlichen rund 1000 Einsätze für die Taschengeldbörse gehabt. Zwar steht der Verein in Gesprächen mit Sozialverbänden, aber Interesse an einer Weiterführung sei laut Stranz „kaum vorhanden“.

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