Kaarster Gedenken der Hochwasser-Opfer „Es war emotional und intensiv“

Kaarst · Um Punkt 18 Uhr läuteten am Freitag die Glocken der Kaarster Kirchen für zehn Minuten – als Zeichen der Anteilnahme für die Betroffenen der Flutkatastrophe.

 Die Lukaskirche in Holzbüttgen war am Freitag zum stillen Gebet geöffnet. Um 18 Uhr erfolgte ein ganzstädtisches Glockengeläut.

Die Lukaskirche in Holzbüttgen war am Freitag zum stillen Gebet geöffnet. Um 18 Uhr erfolgte ein ganzstädtisches Glockengeläut.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Anschließend fanden in der evangelischen Auferstehungskirche Kaarst und den katholischen Kirchen St. Martinus in Kaarst und St. Aldegundis in Büttgen Gottesdienste statt. Die evangelische Lukaskirche in Holzbüttgen und die katholische St.-Antonius-Kirche in Vorst waren zum stillen Gebet geöffnet.

„Es war sehr emotional und intensiv“, beschreibt Gemeindeassistentin Mara-Lena Meßing von der Katholischen Pfarreiengemeinschaft die Stimmung während ihres Gottesdienstes. Für musikalische Untermalung sorgten eine Solistin und ein Organist. „Die Musik trug zum Gesamtgefühl bei. Jeder war bei sich und in Gedanken bei den Betroffenen“, sagt Mara-Lena Meßing.

Die Sonder-Andachten am Freitag fanden sozusagen im Schulterschluss mit der Evangelischen Kirchengemeinde statt. Zeitgleich leitete Pfarrerin Marianne Begemann nämlich einen Gottesdienst in der Auferstehungskirche in Kaarst. „Alle Generationen waren vertreten. Es gab viel Raum für Stille und zum persönlichen Gebet“, sagt sie im Gespräch mit unserer Redaktion.

Bei ihren Worten an die Gemeinde habe sie sich an einem Entwurf der Landeskirche orientiert. Der Tenor: Solch eine Flut ist nicht als Strafe Gottes zu verstehen. Doch die Kaarster Christen möchten nicht nur in Gedanken bei den Betroffenen des verheerenden Hochwassers sein, sondern auch finanziell unterstützen. Deshalb kommt die sonntägliche Kollekte beider Gemeinden aus den vergangenen Gottesdiensten – und auch in den kommenden Wochenenden – den Menschen im Krisengebiet zugute.

Auch thematisch sollen die kommenden Sonntagsgottesdienste mit einem entsprechenden Schwerpunkt gestaltet werden. Dies sei am Wochenende zuvor – also direkt nach der Flut-Katastrophe – zu kurz gekommen. „Daran gab es berechtigte Kritik“, sagt Ulrich Eßer, Leitender Pfarrer der Katholischen Pfarreiengemeinschaft.

(jasi)
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