Stefan Verhasselt, Basta und True Collins Endlich wieder Kleinkunst in Kaarst

Kaarst · Drei Auftritte lockten am Wochenende nach Kaarst. Den Auftakt machte Stefan Verhasselt, es folgten Basta und True Collins. Die nächsten Termine stehen bereits.

 Stefan Verhasselt, in Straelen geboren und in Kempen zu Hause, nahm den Niederrheiner mit viel Humor unter die Lupe.

Stefan Verhasselt, in Straelen geboren und in Kempen zu Hause, nahm den Niederrheiner mit viel Humor unter die Lupe.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

„Wir sind zurück“ steht auf dem neuesten Flyer, der für das Kaarster Kabarett-Programm wirbt. Am Freitag machte Stefan Verhasselt den Anfang, rund 170 Zuschauer sahen „Kabarett 5.0 – zwischen den Zeilen“. Am Samstag trat die À-capella-Formation Basta vor 250 Menschen auf, rund 200 Besucher kamen am Sonntag, um „True Collins“ zu erleben.

Die Zahl der Zuschauer ist auf 250 begrenzt, die entweder geimpft, genesen oder getestet sein müssen. Niemand beschwerte sich darüber am Freitagabend, alle waren glücklich, wieder Kultur genießen zu können. Einiges hat sich geändert seit dem Lockdown im Herbst 2020. Kulturmanager Dieter Güsgen machte von der Bühne aus auf die Veränderungen aufmerksam: „Die Lüftungsanlage wurde auf den neuesten Stand der Technik gebracht, sie wurde von Umluft auf Frischluft umgerüstet und ist mit den allerbesten Filtern ausgestattet.“ Die neue Technikfirma „Evolution“ sorgt ab sofort für den guten Ton.

Auf der Bühne wurde das „Urgestein“ Ingo Boschweski verabschiedet. Nach 30 Jahren hat der 52-Jährige das Catering an Patrick Einhirn und Sascha Loquingen abgegeben. Die Neuen kamen zu zehnt, um die Zuschauer schnell und gut zu bedienen. Niemals geht man so ganz: Boschewski ist noch für die Verpflegung der Künstler zuständig. Am Freitag hatte er nicht viel zu tun: Stefan Verhasselt begnügte sich mit frischem Obst.

Der Niederrheiner nimmt den Niederrheiner so bedächtig unter die Lupe wie einst Hanns-Dieter Hüsch. Er lässt die Sprache dieser Spezies auf der Zunge zergehen, reflektiert aber auch das Leben mit der Pandemie – und, sozusagen als Running Gag, das Gendern. Müsste nicht endlich „Väterchen Frost“ dem „Mütterchen Frost“ Platz machen? Die gute Butter, das gute Buch, der gute Anzug: Verhasselt entlarvt die sprachlichen Besonderheiten, die sich in den Alltagswortschatz eingeschlichen haben und doch nichts aussagen. „Schön reicht nicht“, ist ihm aufgefallen. Es muss schon mega schön sein oder wenigstens voll schön. Wie abstoßend Sprache sein kann, macht er an folgendem Beispiel deutlich: „Bauchfleisch, direkt vom Erzeuger.“ Für Fleischesser sieht er ohnehin schwarz. Die besten Plätze in den Restaurants dürften künftig den Veganern und Vegetariern vorbehalten sein“.

Weiter mit der Kleinkunst geht es am 10. September mit Christian Ehring. Es folgen Jochen Malmsheimer (11. September) und Nikita Miller (12. September).

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