Mikail Akar stellt im Dycker Weinhaus aus Sechsjähriger verkauft in Jüchen Bilder für bis zu 5000 Euro

Jüchen · Der Medienrummel zur Vernissage im Dycker Weinhaus war groß, das Publikum von den Bildern begeistert. Der kleine Künstler aus Köln soll demnächst den asiatischen Kunstmarkt erobern, wie sein Vater erklärt.

Es war eine ganz besondere Vernissage im Dycker Weinhaus, weil der Künstler Mikail Akar aus Köln erst sechs Jahre alt ist. Nachdem sich der enorme Medienrummel etwas gelegt hatte – Funk und Fernsehen waren da – , klebten an weit über der Hälfte der Bilder rote Punkte als sichtbares Zeichen, dass sie neue Besitzer gefunden hatten, und das zu Preisen von bis zu 5000 Euro pro Exponat. Dass Mikail Akar jetzt in Damm ausstellt, hatte einen Grund: Die Lebensgefährtin seines Großvaters lebt einen Steinwurf vom Dycker Weinhaus entfernt.

Mikail trifft den Nerv der Zeit. Die Ähnlichkeit mit Arbeiten von Jackson Pollock oder Gerhard Richter ist groß, ohne dass es der „Mini-Picasso“ selbst weiß . Abgesehen von den „Pollock-Impressionen“ zaubert Mikail auf fast jedes Bild ein Gesicht, wobei er vor allem den Augen Beachtung schenkt. Gegenständlich sind die Bilder nicht. Erstaunlich, mit welcher Symbolik der Sechsjährige arbeitet: Da ist zum Beispiel auf einem Bild das Peace-Zeichen zu sehen, flankiert von je einem Herzen. Man merkt, dass ihn das Spiel mit Formen und Farben begeistert. Und man merkte an der enormen Publikumsresonanz, dass diese Begeisterung ansteckend wirkt. Viele Besucher dürften sich gefragt haben, ob sie gerade Zeuge eines Wunders in Form eines Wunderknaben geworden sind. Zu seiner Vernissage hatte Mikail seinen rosafarbenen Plüschvogel unterm Arm. Und er war durchaus gesprächig. Elfriede Wimmer aus Korschenbroich dürfte mit ihren 92 Jahren die wohl älteste Künstler-Kollegin gewesen sein, die mit ihm sprach. „Ich habe ihm gesagt, dass mir seine Bilder gefallen“, sagte die rüstige Seniorin, die schon seit über 60 Jahren ausstellt. Der Verkaufserfolg des kleinen Mikail machte sie nicht neidisch: Doch was macht ein Sechsjähriger mit so viel Geld? Vater Kerem Akar verriet im Gespräch mit unserer Zeitung, dass sein Sohn nach den Sommerferien auf eine Internationale Schule in Köln gehen werde. Das macht Sinn, denn bald schon möchte er den asiatischen Kunstmarkt erobern. Aber bevor es soweit ist, wird es am 17. Oktober eine Ausstellung in Berlin geben. Dass sie wieder ein voller Erfolg werden wird, daran dürfte kaum jemand zweifeln – Mikail Akar ist eben ein Phänomen.

Die Ausstellung „Leidenschaft“ ist noch bis zum 23. Juni im Dycker Weinhaus, Klosterstraße 1 in Jüchen zu sehen.

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