Erstes Bürgerpicknick im Schloss Schloss Dyck bittet zum Rendezvous

Dyck · Viele Besucher, teilweise in Gruppen oder im Familienverbund, vergnügten sich beim kulinarischen Schloss-Picknick. Ebenso beliebt wie im Sonnenschein zu schmausen war die bemerkenswerte Führung durch die Fauna der Anlage.

Wer durch die blühende Parkanlage von Schloss Dyck spaziert, genau hinschaut und hinhört, entdeckt faszinierende Wesen. Im Teich an der Orangeriehalbinsel schlummern karpfenähnliche Fische, Klein- und Großlibellen jagen über der Wasseroberfläche der nächsten Mahlzeit hinterher und Schildkröten tummeln sich im Wasser oder recken ihren Panzer gen Sonne.

Das alles konnten die zahlreichen Teilnehmer an den Tierführungen von Grillo Böttcher sehen und erleben. „Ich bin begeistert, wie viele Menschen sich für die Tiere rund ums Schloss interessieren“, betonte die Expertin. Sie riet: „Man braucht Ruhe und ein geduldiges Auge, um möglichst vielen Tieren und Insekten zu begegnen.“ Ausgestattet mit einem Kescher und einigem Anschauungsmaterial,ging die große Gruppe los, ganz leise, sehr wissbegierig und überaus gespannt. „Die Libellen sind wahnsinnig neugierig und setzen sich gerne auch einmal auf Schultern“, wusste Grillo Böttcher zu berichten. „Aber man darf unbesorgt sein: Sie stechen nicht.“ Vergebens suchte sie nach einer Larve, um sie den Teilnehmern zu zeigen. Aber: „Libellen haben wenig Chancen, sich zu vermehren. Denn Gartenbesitzer zerstören auch die Larven, wenn sie ihren Garten winterfest machen. Stehende Gewässer sind dazu auch noch selten geworden: Feuerlöschteiche und Viehtränken gibt es so gut wie gar nicht mehr.“ Noch in den 1930er-Jahren hätte man ganze Schwärme mit hunderttausenden Libellen beobachten können.

Vorbei an dem Nest einer Jagdspinne machten sich die Teilnehmer auf, um Kaulquappen, Wasserkäfer, Molche und mit ein bisschen Glück auch Frösche zu sehen. „Den Juchtenkäfer werden wir nicht finden, er ist ein lahmes Tier, das immer in einer Baumhöhle sitzt“, erklärte Böttcher. Die Teilnehmer erfuhren, dass der letzte Schloss-Schwan im Frühjahr verstorben ist. Aber: „Die Gänse führen derzeit Küken.“ Und Vorsicht: „Gänsebisse können schmerzhaft sein.“

Während die einen über das Gelände streiften, hatten sich Sonnenanbeter an der langen weißen Tafel oder auf mitgebrachten bunten Decken auf der malerischen Orangeriehalbinsel niedergelassen.. An zahlreichen kulinarischen Ständen gab es ausgefallene Leckereien und Getränke, etwa hausgemachte Limonade oder köstliches Eis. Das „Picknick im Park“ fand anlässlich der Aktion „Rendezvous im Garten“ statt und lockte Naturfreunde von Nah und Fern. Der Nachwuchs konnte sich an zahlreichen Spielgeräten austoben oder bunte Tiertaschen basteln, während die Eltern auf das gelungene Wochenende anstießen. Die Band „Kabellos“ untermalte die entspannte Stimmung. „Wir kannten die Anlage bisher nur vom Vorbeifahren“, sagte Manuela Bauerdick aus Viersen. „Nun werden wir hier sicher öfter einmal Halt machen.“ Gemeinsam mit ihrem Mann und einigen Freunden hatte sie den Picknickkorb gepackt. „Doch zu dem kulinarischen Angebot hier vor Ort können wir kaum nein sagen“, erzählte sie lachend.

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