Hallenbad Jüchen Hallenbad-Streit schlägt weiter Wellen

Beim TV Jüchen haben drei Vorstandsmitglieder aus der Schwimmabteilung aufgeben. Der Wechsel in der Badleitung hat gerade mal viereinhalb Monate funktioniert. Die ehemalige Badleiterin Simone Schmidt hat jetzt sogar Hausverbot.

 Sie haben enttäuscht dem TV Jüchen den Rücken gekehrt: Simone Schmidt (v.l.), Petra und Ralf Segschneider und Marion Lorenz.

Sie haben enttäuscht dem TV Jüchen den Rücken gekehrt: Simone Schmidt (v.l.), Petra und Ralf Segschneider und Marion Lorenz.

Foto: Gundhild Tillmanns

Noch immer schlagen die Wellen hoch im Hallenbad-Streit beim TV Jüchen, nachdem „Unregelmäßigkeiten“ bei den Öffnungszeiten Thema in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses geworden waren. Nun „packen“ die drei ehemaligen Vorstandsmitglieder Ralf und Petra Segschneider sowie Marion Lorenz „aus“, die dem TV Jüchen auch als Mitglieder den Rücken gekehrt haben. Bitter enttäuscht zeigt sich aber auch Simone Schmidt, die sich nach eigenen Aussagen nach nur viereinhalb Monaten gezwungen sah, die Badleitung wegen persönlicher „Anschuldigungen und Vorwürfen“ aufzukündigen. Sie habe sogar als Reaktion auf ihre Kündigung Hausverbot erhalten, berichtet die junge Frau, die quasi als Nothelferin eingesprungen war, als Ralf Segschneider nach einem Zerwürfnis beim TV Jüchen die Badleitung aufgeben hatte.

Seitens der Stadtverwaltung heißt es zu den Vorgängen im Jüchener Hallenbad auf Redaktionsnachfrage: Der stellvertretende Bürgermeister Oswald Duda habe am Donnerstag ein Gespräch mit dem Vorsitzenden des Vereins, Bernd Lohr, geführt. Dabei sei Duda bestätigt worden, dass es in letzter Zeit „zu keinen Ausfällen“ beim öffentlichen Schwimmen gekommen sei. Duda habe sich am Donnerstag gegen 16 Uhr persönlich davon überzeugt, „dass das Schwimmbad geöffnet und entsprechend personell besetzt war“, schildert Stadtsprecher Norbert Wolf die Stichprobe. Bernd Lohr hat sich auf die Redaktionsanfragen zum neuerlichen Wechsel bei der Badleitung und zu den Zerwürfnissen mit den ehemaligen Vorstandsmitgliedern bislang nicht geäußert. Er hatte lediglich mitgeteilt, Ralf und Petra Segschneider seien mit Vorstandsmehrheit abgewählt worden.

Segschneider zitiert aber aus dem Sitzungsprotokoll, wonach er, seine Frau und Marion Lorenz „definitiv von ihren Posten“ zurückgetreten seien und „keine Abstimmung darüber“ gewünscht hätten. Vor zwei Wochen habe dann auch die gesamte Leistungsabteilung dem TV Jüchen den Rücken gekehrt, nach einem weiteren Zerwürfnis mit dem „Rest-Vorstand“, diesmal mit dem Trainer André Ridders, berichten Segschneiders und Simone Schmidt. Die Leistungsschwimmer trainierten jetzt in Korschenbroich, wissen sie. Auch gebe es schon etliche besorgte Eltern, die ihre Kinder nicht mehr zu den Schwimmkursen in Jüchen anmelden wollten, sagen die Vier sowie auch meherer Mütter, die sich bei der NGZ gemeldet haben. Während Marion Lorenz und Petra Segschneider als Übungsleiterinnen dem Schwimmen adé gesagt haben, trainiert Ralf Segschneider jetzt den Nachwuchs in Mönchengladbach, Wickrath, Bedburg und Rommerskirchen. Den Segschneiders fällt der Blick zurück besonders schwer: „Der Verein war unser Familienbetrieb“, sagen sie. Dort hatten sie sich kennengelernt. Und von seinen 57 Lebensjahren war Ralf Segschneider 49 Jahre im TV Jüchen aktiv und engagiert.

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