Nach Ausschusssitzung in Jüchen Stadtsportverband legt im Streit mit der Verwaltung nach

Jüchen · So schnell werden die Stadt Jüchen und die Vereinsvertretung nicht mehr Freunde. Der seit längerem schwelende Konflikt setzt sich weiter fort. Dabei spielt auch eine Politikeräußerung im Sportausschuss eine Rolle.

 Rasensportplatz an der Stadionstraße in Jüchen.

Rasensportplatz an der Stadionstraße in Jüchen.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Die Stimmung zwischen Stadtsportverband (SSV) und Stadt bleibt in Jüchen angespannt. Im Streit um eine neue Entgeltordnung war der SSV-Vorsitzende Heinz Kiefer bereits bei der vergangen Sitzung des Sportausschusses mit Ausschussmitgliedern und Bürgermeister Harald Zillikens (CDU) aneinandergeraten (wir berichteten). Mit zwei Pressemitteilungen legen SSV und Kiefer nun noch einmal nach.

„So schlecht wie im Moment war die Zusammenarbeit noch nie“, sagt Kiefer. „Wir hören immer wieder den Vorwurf, wir sollen uns nicht so anstellen.“ Für einen „Dienstleistungsbetrieb, der sich Stadt nennt“ sei ein solches Verhalten „ungeheuerlich“, so Kiefer. Doch nicht nur von Seiten der Verwaltung musste Kiefer Kritik einstecken. Karl-Heinz Mohren (CDU) fragte in der besagten Ausschusssitzung, wie der SSV-Vorsitzende zu der Ansicht käme, die Politik würde dem Sport nicht den nötigen Respekt entgegenbringen, ihn ignorieren, manipulieren, instrumentalisieren und diskreditieren. „Die Kritik von Mohren ist keine Sachkritik. Sie ist unwahr und unlauter“, heißt es in der aktuellen SSV-Pressemitteilung. Mohren zitiere aus einem Pressebericht, der die persönliche Meinung Kiefers wiedergebe und zudem abstrakt formuliert gewesen sei, kritisiert der SSV.

In einer weiteren Mitteilung gibt Kiefer eine persönliche Stellungnahme ab. Hier listet er fünf Beispiele für die Disharmonie zwischen Bürgermeister und SSV auf. Darunter auch eine laut Kiefer „über einjährige Nichtbearbeitung des Sportausschuss-Beschlusses zur Evaluierung der Pflegeverträge“. Dem absoluten Tiefpunkt seiner ehrenamtlichen Zeit beim SSV, wie er betont. Statt die Verwaltung für ihr Nichthandeln zu kritisieren, hätten Ratsmitglieder wie Mohren den einfacheren Weg gewählt und ihn mit Unwahrheiten konfrontiert. „Ein unseriöser Stil“, beklagt Kiefer. Er sei jedoch trotz allem zum Dialog bereit. „Ich bin kein Nörgler, ich übe Sachkritik“, sagt er. Für die Zukunft hoffe er auf „mehr Moral“ und einen konstruktiven Meinungsaustausch.

(mlat)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort