Streit um neue Entgeltordnung in Jüchen Sportausschuss-Mitglieder kritisieren Stadtsportverband

Jüchen · Der Streit um die neue Entgeltordnung in Jüchen wurde in der Sitzung am Donnerstag weiter ausgetragen. Harald Zillikens verteidigte die Verwaltungsentscheidung.

Zwar habe er inzwischen mit der Verwaltung „sehr einvernehmlich und konstruktiv“ gesprochen, aber dennoch vermisste der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Heinz Kiefer, bei der am 12. Dezember verabschiedeten Entgeltordnung für die Sportvereine der Stadt jegliche Transparenz (wir berichteten). Das wiederholte er in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses. Und zog sich damit den Unmut von CDU und SPD zu.

„Wie kommt der Vorsitzende des Stadtsportverbandes zu der Ansicht, wir würden dem Sport nicht den nötigen Respekt entgegenbringen, und wir würden ihn ignorieren, manipulieren, instrumentalisieren und diskreditieren?“ fragte Karl-Heinz Mohren (CDU). Sein Kollege Frank Bäumer (SPD) sagte, „dass wir in der letzten Dekade mehr als zehn Millionen Euro in den Sport investiert haben.“ Im Vergleich aller Nachbarkommunen habe Jüchen die größten Sport-Aufwendungen pro Bürger, 72 Euro pro Jahr. Anders als gleichgroße Kommunen leiste sich die Stadt sogar zwei Hallenbäder.

Die Formulierungen, die er in den Veröffentlichungen gewählt habe, seien an die Verwaltung gerichtet und nicht an die Politik, betonte Kiefer. Der Sportverband bemängele die Kommunikation mit der Verwaltung. Um auf die Entgeltordnung zu reagieren, habe man einfach zu wenig Zeit gehabt, weil man zum einen zu kurz vor der Ratssitzung informiert worden sei, zum anderen nicht alle Unterlagen zur Verfügung hatte. „Wir erwarten einfach eine einfache und durchschaubare Erklärung“, sagte er.

Wie schwierig das ist, machte Bürgermeister Harald Zillikens (CDU) deutlich. Es habe am 4. und 21. Dezember Gespräche mit dem Stadtsportband gegeben. „Dabei haben wir versucht, zu erklären, warum wir dieses Thema nur im nichtöffentlichen Teil der Sitzung besprechen können“, sagte er. Die Begründung: Es gehe um steuerrechtliche Fragen. „Wir bemühen uns um größtmögliche Transparenz.“ Aber dies gehe nicht immer. „Ich habe sowohl im Hauptausschuss als auch in der Ratssitzung am 12. Dezember deutlich gemacht, dass das Thema nicht öffentlich zu behandeln ist“, sagte Zillikens. „In den Gesprächen mit dem Stadtsportverband haben wir von der Verwaltung aus erklärt, dass uns vom Finanzamt eine kurzfristige Terminsetzung aufgegeben wurde.“ Daher habe man noch in der letzten Ratssitzung 2019 eine Entscheidung herbeiführen müssen.

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