Stadtsportverband Jüchen Sportverband kritisiert die Stadtverwaltung

Jüchen · SSV-Chef Heinz Kiefer meint, im Rathaus werde in Sachen Sport nur der Mangel verwaltet.

Aus dem Gemeindesportverband (GSV) ist jetzt ein Stadtsportverband (SSV) geworden, für den bei der Jahreshauptversammlung auch das neue Logo in Blau und Gelb vorgestellt wurde. Im Mittelpunkt der Versammlung stand der Bericht des SSV-Vorsitzenden Heinz Kiefer, der mit seiner Kritik an der Jüchener Stadtverwaltung nicht hinterm Berg hielt: „Ist Jüchen wirklich eine Stadt des Sports?“, fragte Kiefer provokant und merkte an, im Augenblick habe er nicht das Gefühl, dass man sich stark für den Bereich des Sports und eine zukunftsfähige generelle Infrastruktur einsetze.

Kiefer erinnerte an die Ablehnung eines Sportstättenentwicklungsplanes mit einem Sportstättenkataster für Jüchen. Er befürchte, „dass uns eher früher als später die Sanierungskosten für die Sportstätten einholen“, sagte er. Würde man diese auf die kommenden zehn bis zwölf Jahre aber kennen, habe man doch sehr viel mehr Finanz- und Planungssicherheit, meint er und beklagt: „Die Politik hält es nicht für erforderlich.“

Laut Kiefer befindet sich der Sport in Jüchen in einer Schieflage. Der SSV sehe das Verhalten an der Spitze der Verwaltung äußerst zwiespältig. „Man hat den Eindruck, dass im Rathaus nicht geplant, sondern nur der Mangel verwaltet wird“, sagt Kiefer. Seine Kritik: Die Probleme fänden kein Gehör. Anträge würden nicht bearbeitet, sie würden einfach liegen gelassen. „Wir werden hingehalten. Es passiert nichts. Die Weitergabe von wichtigen Informationen an die Politiker im Sportausschuss wird manipuliert, die Politik wird nicht sachgerecht und umfassend, vollständig informiert“, wirft Kiefer vor und fragt: „Wie soll denn da die Politik objektiv und sachgerecht entscheiden, wenn maßgelbliche Unterlagen seitens der Verwaltung der Ausschussvorlagen nicht beigefügt werden.“

Stattdessen werde instrumentalisiert und polemisiert. So gehe man einfach mal unangenehmen Sachdiskussionen aus dem Weg. Er belegt seine Kritik anhand von zwei Beispielen, die er als exemplarisch betrachtet. Das erste Beispiel sei die Evaluierung der Pflegeverträge für die Fußballvereine Nach dem Auftrag des Sportausschusses an den Bürgermeister, mit den Vereinen die Evaluierung anzugehen, sei fast ein Jahr nichts passiert. Zwar habe die Verwaltung am 28. Mai endlich zu einem Gespräch eingeladen. Der Mehraufwand sei da anerkannt worden, aber die höheren Zuwendungen sollten dann erst ab 1. Januar 2020 gezahlt werden, beklagt Kiefer.

Zudem seien die Anträge des TC Jüchen zur Tennishalle acht Monate lang unbearbeitet bei der Stadt liegen geblieben, um dann jetzt der der Politik mitzuteilen, dass keinerlei Bezuschussung möglich sei. Und Kiefer kündigte vor der Versammlung an: „Wir werden uns immer dann selbstbewusst einmischen, wenn die Interessen des Sports berührt sind und lassen uns keinen Maulkorb verpassen.“

(NGZ)
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