Streit um die Rheinberger Sportplätze Sportausschuss kassiert SSV-Pläne

Rheinberg · In Rheinberg wurde erneut über den Streit um die Zukunft der Sportanlagen diskutiert. Letztlich konnte sich der Stadtsportverband mit seinem Vorhaben, sein eigenes Konzept als Planungsgrundlage anerkennen zu lassen, nicht durchsetzen.

Sportausschuss Rheinberg kassiert Pläne des Stadtsportverbands
Foto: Fischer, Armin (arfi)

Der Rheinberger Sportausschuss hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend den Plänen des Stadtsportverbandes (SSV) zur Modernisierung der Sportanlagen zunächst einen Riegel vorgeschoben. Letzterer hatte beantragt, sein eigenes Konzept als verbindliche Planungsgrundlage für die weiteren Schritte anzuerkennen. Doch der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, zunächst die in den vergangenen Wochen entstandenen Unstimmigkeiten zwischen SSV und einigen Vereinen (wir berichteten) auszuräumen, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden. Dazu folgten die Fraktionen dem Beschlussvorschlag der Verwaltung und beauftragten Bürgermeister Frank Tatzel, die Streitparteien zu einem klärenden Gespräch an einen Tisch zu bringen.

Nachdem der Streit Anfang der Woche, als drei Vereine eine vom SSV anberaumte Fußball-Konferenz boykottiert hatten, seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden hatte, war der SSV-Vorsitzende Ulrich Hecker im Ausschuss um Aufklärung bemüht. „Wir wollen und werden ein derartiges Konzept niemals ohne Beschluss unserer Mitglieder, also aller Rheinberger Vereine, nicht beschließen.“ Daher brachte er den Vorschlag ins Spiel, dass die Koordinierungsgruppe – bestehend aus Vertretern des SSV und der Stadt – bei ihrem nächsten Treffen am Montag alle Unklarheiten beseitigen solle. Sein Vorstandskollege Burghart Kretschmer fügte erklärend hinzu: „Alle Vereine arbeiten bereits an einem eigenen Konzept für ihre Anlagen, das sie im Frühjahr 2020 vorlegen sollen.“

Das wiederum ärgerte FDP-Mann Ralf Vogel. „Ich kann das Wort ,abwarten’ nicht mehr hören. Wir müssen jetzt langsam auch mal etwas anpacken.“ Derweil plädierte die SPD letztlich dafür, die Vorschläge der Vereine abzuwarten, bevor man sich für ein Konzept entscheide.

Nichtsdestotrotz äußerten alle Fraktionen ihr Unverständnis darüber, wie die Situation überhaupt so eskalieren konnte. „Der Stadtsportverband ist das Sprachrohr aller Vereine, er muss sie mitnehmen. Daher hoffen wir auf eine baldige Einigung“, sagte CDU-Frau Sarah Stantscheff. Michael Heyde von den Grünen pflichtete ihr bei, dass man nun nicht einfach zur Tagesordnung übergehen könne. Die Kritik der SPD richtete sich derweil an die Verwaltung, die den SSV zur Einigkeit aufgefordert hatte: „Wir hätten es gerne gesehen, wenn versucht worden wäre, die Wogen zu glätten, anstatt derart vorzupreschen“, so Michael von Parzotka-Lipinski.

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