Trotz Absage in Jüchen Zusammenhalt ohne Schützenfest

Jüchen · Digitale Schützenparty, ein Gottesdienst im Audio-Stream und der traditionelle Besuch beim Ehrenmal – wenn auch mit Abstand: Beim BSHV Jüchen gab es trotz der Absage am Wochenende ein volles Programm.

 Trotz ausgefallenem Schützenfest fand am Samstag die Kranzniederlegung des BSHV am Ehrenmal auf dem Jüchener Friedhof statt.

Trotz ausgefallenem Schützenfest fand am Samstag die Kranzniederlegung des BSHV am Ehrenmal auf dem Jüchener Friedhof statt.

Foto: Lonyai

Wenn das eigene Schützenfest-Wochenende in Corona-Zeiten fällt, ist Kreativität gefragt. Königsparade und das Feiern im Festzelt fallen weg. Doch auch unter Beachtung der gegenwärtigen Schutzmaßnahmen ist es möglich, ein festliches Gefühl zu verbreiten. Das bewies der Bürgerschützen- und Heimatverein (BSHV) Jüchen.

„Uns war es wichtig, uns trotz Corona solidarisch zu zeigen“, sagt BSHV-Vorstand Ulrich Clancett. „Es war ein gutes Gefühl, wir sind nicht alle in Tränen zerflossen.“ Dafür, dass das Schützenfest nicht stattfinden konnte, gab es für den Vorstand und das Schützenpaar S.M. Hans Reiner und I.M. Helga mit ihrem Adjutanten Christian Bäcker am Wochenende einiges zu tun.

Auftakt und Höhepunkt war die digitale Schützenparty am Freitagabend. Mit zwei DJs und 1000 Zuschauern aus aller Welt. „Auch aus Kapstadt wurde der Livestream verfolgt“, sagt Clancett. Zudem sei der Audio-Stream bestens angenommen worden. Ebenfalls per Hörfunk übertragen wurde der feierliche Schützen-Gottesdienst am Sonntag, an dem sonst nur BSHV-Vertreter teilnahmen. Nils Bosshammer gab außerdem am Dudelsack ein feierliches „Amazing Grace“ zum Besten.

„Von den vielen positiven Reaktionen am Wochenende waren wir selbst überrascht“, sagt Clancett. Nicht nur aus Jüchen sendeten Bürger Bilder von gehissten Fahnen. Zudem hätten sich überall im Ort Menschen in kleinen Gruppen getroffen, um ihr eigenes reduziertes Fest zu feiern. „Mir ist dabei weder eine Ruhestörung bekannt geworden noch ein Verstoß gegen die Corona-Regeln“, sagt Clancett.

Auch der traditionelle Besuch am Ehrenmal fiel für die BSHV-Vorstandsmitglieder nicht aus. „Top Secret“, wie Clancett sagt, versammelten sie sich mit Abstand auf dem Jüchener Friedhof und gedachten der Toten. Um sich im Anschluss mit Kuchen und einer Stadtpostille im Gepäck in Richtung Altenheim aufzumachen.

Von dem Magazin wurden im Stadtgebiet insgesamt 2600 Exemplare verteilt. Trotz allem nahm sich BSHV-Präsident Thomas Lindgens auch noch die Zeit, um nach Kevelaer zu fahren und in den Minuten, in denen eigentlich der Festzug durch Jüchen gehen sollte, eine Kerze anzuzünden. „Das war sehr berührend“, sagt Clancett.

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