„Weihnachten im Schukarton“ in Hückeswagen Liebevolle Geschenke für Kinder in Not

Hückeswagen · Noch bis zum 15. November können Päckchen für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ bei der Familie Wolff in Wiehagen oder im Schuhhaus Albus abgegeben werden.

Silke Wolff (l.) erhielt beim Martinsmarkt Unterstützung durch Benjamin und Thordis Schröder an ihrem Stand von „Weihnachten  im Schuhkarton“.

Silke Wolff (l.) erhielt beim Martinsmarkt Unterstützung durch Benjamin und Thordis Schröder an ihrem Stand von „Weihnachten im Schuhkarton“.

Foto: Jürgen Moll

Normalerweise nehmen Kunden im Schuhgeschäft Albus die neu gekauften Schuhe im Schuhkarton mit nach Hause. Seit dem 15. Oktober und noch bis zum 15. November ist es aber manchmal auch andersherum: Dann bringen die Hückeswagener gefüllte Schuhkartons zu Heike Albus. Das Schuhgeschäft fungiert nämlich seit zwei Jahren als Annahmestelle für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Die Organisation Samaritan‘s Purse, die die Aktion auf den Weg gebracht hat, möchte damit möglichst vielen Kindern in ärmeren Ländern zu Weihnachten eine große Freude machen. In Hückeswagen kümmern sich seit zehn Jahren Robin Wolff (19) und sein Mutter Silke um das Einsammeln der Kartons.

„Robin leitet jetzt die Aktion, ich bin nur noch angestellt“, berichtete Silke Wolff lachend. Am Sonntag war die Familie im Island mit einem Informationsstand auf dem Martinsmarkt vertreten. Dort konnten fertig gepackte Geschenkkartons abgeben oder Leerboxen und Informationsmaterial zu dem Inhalt der Päckchen mitgenommen werden. Eine 70-jährige Hückeswagener überreichte am Stand ihren gut gefüllten Schuhkarton, der mit hübschem Weihnachtsgeschenkpapier beklebt war. Trotz der gesteigerten Lebenshaltungskosten und Energiepreise möchte die Spenderin auch in diesem Jahr bei der Aktion mitmachen. „Für arme Kinder macht man das doch gerne. Und außerdem machte es Spaß, die Sachen auszusuchen“, sagte die Rentnerin, die sich darüber hinaus auch an der kommenden Spendenaktion für die Islandtafel beteiligen will.

Einen drastischen Einbruch zum Vorjahr kann Silke Wolff bislang nicht bemerken. „Wir hatten schon etwas Sorge, dass das Geld nicht mehr so locker sitzt“, gab die Hückeswagenerin zu. Die heiße Phase komme aber erst noch. Der Martinsmarkt sei daher immer eine gute Gelegenheit, noch einmal auf die Spendenaktion hinzuweisen. „Mit der Vorbereitung auf Sankt Martin kommt auch der Gedanke des Teilens wieder auf“, betonte Silke Wolff. Die Familie versucht entspannt zu bleiben, obwohl bisher gerade einmal etwa 15 Pakete persönlich in Wiehagen abgegeben wurden. Doch das war in den vorherigen Jahren auch nicht anders.

Ab dem 15. November werden dann die Annahmestellen abgefahren und die dort abgegeben Pakete eingesammelt. Das sind neben dem Schuhhaus Albus die Firma Pflitsch, die auch intern unter den Mitarbeitern sammelt, die Bäckerei Fahlenbock in Wipperfeld und das Sana Klinikum in Radevormwald. „Eine neue Sammelstellte in Halver suchen wir noch, nachdem das Schuhhaus Nicolay geschlossen hat“, berichtete Silke Wolff.

Damit es bei der Verschickung der Pakete keine Probleme gibt, werden sie noch einmal durchgesehen und eventuell vervollständigt. Dazu eignen sich besonders die Mützen, Socken und Schals, die drei Hückeswagener Frauen das ganze Jahr über stricken. Da Robin Wolff als Sammelstellen-Chef für Hückeswagen und Umgebung am Sonntagnachmittag verhindert war, wurde Silke Wolff von Thordis Schröder und deren Sohn Benjamin (20) am Infostand im Island unterstützt. „Ich bin mit ,Weihnachten im Schuhkarton‘ groß geworden und werde auch diesmal einen eigenen Karton packen“, kündigte Thordis Schröder schon an. Die Freunde Benny und Robin seien schon zu einem richtig guten Gespann bei der Organisation der Sammelstelle geworden, bestätigte Silke Wolff.

Die Organisatoren kommen bei ihrem Einsatz immer wieder mit den Spendern ins Gespräch. „Viele erzählen uns ihre Geschichte, warum sie damit angefangen haben, mitzumachen“, sagte die Wiehagenerin. Häufig seien es Schicksalsschläge, die erlebt oder überlebt wurden. „Das sind sehr bewegende Geschichte. Dass sie mit uns geteilt werden, ist nicht selbstverständlich.“

Das Engagement der Hückeswagener und die stetige Präsenz im Zeitraum des Sammelns trägt Früchte: Die Spender seien super informiert, was in die Pakete darf und was nicht, wie die Wiehagenerin bemerkte. Neben den Info-Flyern und Listen mit Pack-Ideen arbeitet Robin Wolff an der Erstellung einer Internetseite mit den benötigten Informationen zur weltweiten größten Geschenkaktion für Kinder in Not. Empfänger der Geschenke sind Kinder in Afrika, Asien, Europa, Zentral- und Südamerika. Die Familie Wolff ist zuversichtlich, dass in diesem Jahr wieder ähnlich viele Kartons zusammenkommen werden, wie 2021. Da gingen am Ende 375 Kartons auf Reisen, davon 118 Pakete aus Hückeswagen.

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