Auch Hückeswagener Paar pflanzt einen Feldahorn Die Liebes-Allee in Egen ist gepflanzt

Egen · Bei einer Gemeinschaftsaktion der Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatungen für Rhein-Berg und Oberberg und des Ehepastorals des Erzbistums Köln wurden am Samstag 16 Feldahorn-Bäume gepflanzt.

Die Familie Schreckenberger aus Hückeswagen pflanzte auch einen Baum für die Liebes-Allee: Mutter Franziska und Vater Maik mit ihren Kindern Lioba (l.) und Karlo.

Die Familie Schreckenberger aus Hückeswagen pflanzte auch einen Baum für die Liebes-Allee: Mutter Franziska und Vater Maik mit ihren Kindern Lioba (l.) und Karlo.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Ein Verkehrsstau im beschaulichen Wipperfürther Kirchdorf Egen kommt vermutlich nicht oft vor, zumal nicht an einem eher nebligen Samstagvormittag. Am vorigen Samstag ist das jedoch anders, als sich Auto um Auto am kleinen Parkplatz hinter der Radwegkirche einfindet, dabei finden nicht einmal alle einen Platz. Es sind Paare, die in Arbeitskleidung auflaufen sowie Spitzhacken und Schaufeln mit sich tragen. Gleich wird hier auf einer gerodeten Fläche gearbeitet, nachdem die einst dort stehenden Fichten in den vergangenen drei Jahren von Hitze, Trockenheit und Borkenkäfer enorm gebeutelt worden waren. Die Anwesenden kommen teils aus Neuss oder Köln, aber auch aus Hückeswagen, Wipperfürth, Bergisch Gladbach oder Wiehl. Sie alle haben bei der Gemeinschaftsaktion der beiden Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatungen für Rhein-Berg und Oberberg sowie des Ehepastorals des Erzbistums Köln mitgemacht und pflanzen nun eine Liebes-Allee in Egen.

Es ist eine Aufforstaktion, die im kleineren Rahmen stattfindet. Denn 16 Bäume machen auf der Fläche von 100 Hektar, die abgeholzt werden musste, nicht viel wett. „Aber es ist ein Symbol, das sich auch daran zeigt, dass Sie auch von weiter weg hierhergekommen sind“, sagt Eva Scharr, Leiterin der oberbergischen Beratungsstelle. Waldbesitzer Torsten Dörmbach vom Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde St. Nikolaus Wipperfürth, berichtet über die notwendigen Maßnahmen für den Wald: „Wir wollen einen Mischbestand mit mindestens vier Baumarten pflanzen. Nachfolgende Generationen sollen es besser haben, die wichtigste Baumart ist die Eiche.“ In der Liebes-Allee werden am Samstag allerdings 16 Feldahorn-Bäume gepflanzt. „Die eignen sich sehr gut für eine Allee am Waldrand, außerdem ist der Feldahorn auch sehr klimaresistent“, erläutert Dörmbach.

16 Bäume bedeutet auch 16 Paare. „Wir haben damit alle Bäume gepflanzt, für die wir in der ersten Phase Platz haben“, sagt Franziska Hock, Leiterin der rheinisch-bergischen Beratungsstelle. „Wir würden aber sehr gerne weitermachen, Ideen und Platz dafür gibt es schon.“ Die gepflanzten Bäume seien sechs bis sieben Jahre alt und etwa zwei Meter groß. „Wichtig ist, dass sie gleich nicht zu tief vergraben werden und dass möglichst kein Nadelstreu mit in das Pflanzloch kommt, denn das ist zu sauer“, betont Dörmbach. Um den noch dünnen Stamm kommt eine Plastikspirale als Schutz vor dem „Verfegen“ des Rehbocks, wenn das Rotwild sein verknöchertes Geweih an Bäumen reibt.

Aus Wipperfürth und Wiehl sind Klaus und Dagmar Holeczek gekommen. Am Parkplatz weiß er noch nicht, worum es geht. „Ich habe von meiner Frau nur mitgeteilt bekommen, dass wir heute am Samstag einen Termin haben – im Freien“, sagt er schmunzelnd. Später, an der künftigen Liebes-Allee, ist er aufgeklärt und begeistert. „Ich finde das richtig gut. Ich habe selbst Wald, in dem viel kaputtgegangen ist. Ich muss auch neue Bäume anpflanzen. Außerdem freue ich mich auch auf den Austausch mit dem Experten, mit dem ich gleich auch sprechen möchte“, sagt Klaus Holeczek.

Die Familie Schreckenberger – Franziska und Maik mit den beiden Kindern Lioba und Karlo – ist aus Hückeswagen. „Wir haben von der Aktion durch einen Flyer in der Radwegekirche erfahren, in der wir im Dezember heiraten und unsere Kinder taufen lassen wollen“, erzählt Franziska Schreckenberger. Ein solcher Baum sei eine schöne Sache, zumal nicht zu weit von Hückeswagen entfernt und damit ein prima Ausflugsziel mit den Kindern. Die kleine Lioba darf auch gleich beim Buddeln mithelfen, ihr Bruder ist dafür noch ein wenig zu klein. „Abgesehen davon ist es auch eine wichtige Sache, Bäume zu pflanzen“, betont die Hückeswagenerin.

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