Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
EILMELDUNG
Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben

Tierseuche Meier-Frankenfeld: „Schweinepest ist nur eine Frage der Zeit“

Hückeswagen · Die Hückeswagener Jäger sind zwar besorgt, versuchen aber schon seit Beginn der Seuche, möglichen Auswirkungen vorzubeugen.

Die Jäger im Bergischen bejagen seit Monaten verstärkt Wildschweine.

Die Jäger im Bergischen bejagen seit Monaten verstärkt Wildschweine.

Foto: dpa/Jens Büttner

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird ihren Weg nach Deutschland finden. Daran haben die örtlichen Jäger keinen Zweifel. Nur über das Wann und Wie kann noch spekuliert werden. Der Fund infizierter Wildschweine in Belgien nahe der deutschen Grenze verschärft die Situation nun zusätzlich. Kreisjägerschaften und Hegering sind besorgt.

„Es wird rüberschwappen. Das ist nur eine Frage der Zeit“, sagt Hückeswagens Hegeringleiter Johannes Meier-Frankenfeld. Für den Fall einer Ansteckung gibt es festgelegte Szenarien, um die Seuche einzudämmen. Zäune seien durch Felder, Straßen und Wohngebiete hindurch eben schwierig. Wird ein infiziertes Tier gefunden, soll darum ein Kernbereich von etwa 20 Quadratkilometern errichtet werden. „Der Bezirk ist dann kaum noch zu betreten“, betont Meyer-Frankenfeld. Die Tiere innerhalb dieser Zone werden komplett in Ruhe gelassen, damit diese nicht in Panik geraten, die Zone verlassen und weitere Tiere anstecken. Landwirte könnten innerhalb dieser Kernzone auch keine Ernten mehr einfahren. Eine infizierte Rotte soll andere Rotten nach Möglichkeit nicht anstecken. Darum sind die Jäger in der Region schon seit Bekanntwerden der Tierseuche in Osteuropa bemüht, die Bestände zu reduzieren. Zum Herbst hin kann dies auf den abgeernteten Feldern wieder leichter geschehen.

Unter Vorsitz Nordrhein-Westfalens haben Bund und Länder ein koordiniertes und abgestimmtes Vorgehen zur Verhinderung einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest vereinbart. Der Kreis Recklinghausen und der Rheinisch-Bergische Kreis haben mit Unterstützung des Umweltministeriums und des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Krisenübungen durchgeführt, um im Falle eines Ausbruchs der ASP im Wildschweinbestand vorbereitet zu sein.

Zudem ruft das Umweltministerium dazu auf, Funde von toten Wildscheinen unmittelbar zu melden. Wer ein totes Wildschwein findet wird gebeten, dies unter der Telefonnummer 0201 714488 der Bereitschaftszentrale des LANUV zu melden. Sie kümmert sich in Abstimmung mit den Kommunen um die schnelle Sicherung und Untersuchung des Wildschweins.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine durch einen Virus hervorgerufene Erkrankung der Haus- und Wildschweine, die bei Schweinen zumeist tödlich verläuft. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Seit 2014 breitet sich die Tierseuche in Osteuropa aus.

Bisher hat es keine Fälle in Deutschland gegeben. Polen ist seit mehreren Jahren stark von Ausbrüchen in der Wild- und Hausschweinpopulation betroffen. Anfang September wurde erstmals von einem Ausbruch in Bulgarien berichtet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort