Konzert in Scheideweg Buntgemischtes Musik-Programm macht Freude

Scheideweg · Am Samstagnachmittag präsentierte der Posaunenchor der LKG Scheideweg sein Konzert unter dem sehr passenden Motto: „Musik zur Freude“.

Beim Konzert „Musik zur Freude“ des Posaunenchors Scheideweg war das Gemeindehaus der LKG Scheideweg ausverkauft.

Beim Konzert „Musik zur Freude“ des Posaunenchors Scheideweg war das Gemeindehaus der LKG Scheideweg ausverkauft.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Draußen ist es regnerisch Aprilwetter. Im Gemeindehaus der Landeskirchlichen Gemeinschaft Scheideweg herrscht dagegen eitel Sonnenschein. Denn der Posaunenchor hat zusammen mit der Gemeindeband „Red Letters“ und einem Klarinettenensemble der Musikschule Wipperfürth zum Frühlingskonzert eingeladen. Und weil das Motto „Musik zur Freude“ lautet, gibt es auch eine Menge an fröhlichen, beschwingten und lebendigen Melodien zu hören. Der Start in das gut anderthalbstündige Konzert ist jedoch noch traditionell. Die „Intrada“ von Johannes Schulz aus dem 16. Jahrhundert zeigt, woher die Musik der Posaunenchöre eigentlich kommt.

Aber schon mit dem nächsten Stück, bei dem erstmals die Band zum Einsatz kommt, wird klar, wie modern die Blechblasmusik auch ist. Es ist das Lied „10.000 Gründe“ der christlichen Outbreak-Band, das deutlich macht, dass der Posaunenchor alles andere als nur ein Bandbegleiter ist. Den Überblick über das Ganze hat Dirigent Detlev Hoffmann, der auch jazzige Klänge mit seinem Ensemble im Repertoire hat. Denn Joe Grains „Brass Joker“ swingt begeisternd. Und bekommt tatsächlich noch mehr Applaus als zuvor das eher getragene „Von guten Mächten treu und still umgeben“, dessen Text der Befreiungstheologe und NS-Widerständler Dietrich Bonhoeffer 1944 in der Berliner Gestapo-Haft geschrieben hatte.

So schön die Melodie allerdings auch ist – in der direkten Umgebung der mitreißenden Musik der Band, der beim satt rockenden „Größer“ mit begeistertem Jubel und Pfeifen applaudiert wird, oder auch des Klarinettenensembles, das sich etwa mit der fröhlichen Cartoon-Melodie „It‘s A Small World“ liebevoll-schräg zu Gehör meldet, trifft sie die Stimmung nicht so ganz. Die Stimmung zum Kochen bringen eher die flotteren Stücke des Abends.

Auf der anderen Seite ist es aber auch diese Vielfalt des musikalischen Vortrags, die das Konzert so besonders macht. Sei es die dreiteilige „Suite durch die Zeit“, bei der der Posaunenchor ganz alleine zeigen kann, wie klanggewaltig er ist. Oder auch Gloria Gaynors Disco-Nummer „I Will Survive“, bei der zum Abschluss noch einmal alle Beteiligten dabei sind und eine enorme Klangdichte produzieren. Ähnlich emotional ist der aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“ bekannte Song „Gabriellas Song ‚Sa som i himmelen‘“, bei dem Lukas Middelmann als Solist mit von der Partie ist.

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