Hückeswagen Klärende Gespräche mit Bikern

Hückeswagen · Unzählige Motorradfahrer waren am Wochenende wieder auf den Straßen unterwegs. Für die Polizei war das viel "Kundschaft" für eine Präventionsaktion am Sonntag. Ziel war die Aufklärung für mehr Sicherheit auf zwei Rädern.

Wegen des Vulkanausbruchs auf Island waren in Europa die Flugzeuge am Boden geblieben. Die einzigen, die an diesem Wochenende "flogen", waren so manche Motorradfahrer, die mit ihren Maschinen die Bundes- und Landstraßen mit Rennstrecken verwechselten.

Die Polizei des Oberbergischen Kreises hatte zum Auftakt der Zweiradsaison den Sonntag zum Anlass genommen, ihre Aufklärungsaktion für Kradfahrer zu starten. An fünf Stellen des Kreisgebiets, darunter in Radevormwald-Landwehr, hatten sich die Kontrollgruppen postiert.

"Das ist eine reine Präventionsmaßnahme und keine Verkehrskontrolle für Motorradfahrer", stellte Hauptkommissar Herbert Klee klar. Der Leiter der Polizei-Verkehrsdienststelle und seine vier Kollegen verbrachten gestern den ganzen Tag mit Aufklärungsarbeit.

Hinzu gesellte sich ihr oberster Chef, Landrat Hagen Jobi, sowie eine mehrköpfige Delegation aus der Führungsetage der Kreispolizeibehörde. Sie führten Gespräche mit den Motorradfahrern und verteilten anschließend Flyer, die auf die Folgen eines möglichen Unfalls hinwiesen.

"Aufklärung ist wichtig"

Kurz nach Sonntagmittag war beispielsweise in Landwehr eine Motorradgruppe aus Bochum unterwegs, die von den Beamten nach dem Zufallsprinzip für ein klärendes Gespräch heraus gewunken wurde.

Zu der Gruppe, die eine Tour Richtung Sauerland machen wollte, gehörte Doris Kaiser aus Bochum. "Ich finde die Aktion gut, Aufklärung ist wichtig", versicherte die 50-jährige. Vor kurzem noch habe sie Fernsehberichte über Motorradfahrer verfolgt, die sich bei einer Geschwindigkeit von 300 Kilometer pro Stunde selber gefilmt hatten.

Auch die Polizei setzte auf Filme. Auf einem Laptop im Begleitwagen zeigte sie den angehaltenen Bikern unter anderem ein Video, das sehr anschaulich präsentiert, wie ein Autofahrer einen Motorradfahrer wahr nimmt, das mit rasender Geschwindigkeit angerauscht kommt.

Außerdem zeigten sie den Verkehrsteilnehmern Aufnahmen ihres "Provida"-Bikes, das mit moderner Technik an Bord die extrem auffälligen Raser verfolgen und beweissicher aufzeichnen kann.

Die mit Abstand häufigsten Unfallursachen bei Motorradfahrern sind Kollisionen bei Abbiegevorgängen und zu schnelles Fahren. Das belegt eine Statistik, die Klee vorlegte. Von 2006 bis 2009 sind im Oberbergischen Kreis 416 Biker verunglückt, 164 wurden dabei schwer verletzt, 16 starben.

Hückeswagen im Visier

Die Aufklärungsaktion von gestern war allerdings nur der Auftakt zu den Kontrollen, die in den nächsten Wochen stattfinden werden. Im Blickpunkt haben die Beamten im Bereich Hückeswagen vor allem die Bundesstraße 483 von Rädereichen bis hinunter in die Stadt sowie die Teilstrecke der Bundesstraße 237 zwischen Kammerforsterhöhe und Dörpe.

(RP)
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