Breitbandausbau Schnelles Internet für die Außenbezirke

Hückeswagen · Die Städte Hückeswagen und Wipperfürth wollen den Ausbau des Breitbandnetzes an den regionalen Energieversorger BEW vergeben. Gestern unterzeichneten die beiden Bürgermeister eine gemeinsame Absichtserklärung im Rathaus.

 Schnelles Internet mit Glasfaser – das gibt es in Hückeswagen auch bald in den Außenbezirken.

Schnelles Internet mit Glasfaser – das gibt es in Hückeswagen auch bald in den Außenbezirken.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Bürgermeister Dietmar Persian bezeichnet den geplanten Breitbandausbau in Hückeswagen und Wipperfürth als das „größte Förderprojekt, das es in den beiden Kommunen je gegeben hat“. Für das Projekt gibt es 20 Millionen Euro an Fördermitteln vom Bund und vom Land. Breitbandnetze auf einer Länge von 250 Kilometern sollen in beiden Städten entstehen.

Hauptziel ist, dass auch die „weißen Flecken“ auf der Landkarte, also die unterversorgten Gebiete, mit schnellem Internet versorgt werden. Das soll über Glasfaser erfolgen. Am Dienstag unterzeichneten die Bürgermeister Dietmar Persian (Hückeswagen) und Michael von Rekowski (Wipperfürth) eine Absichtserklärung mit der BEW, die den Breitbandausbau mit dem Kooperationspartner innogy TelNet übernehmen soll. Die Städte werden nun mit der BEW die finale Abstimmung mit den Förderbehörden einholen. Persian nannte das Frühjahr 2019 als Ausbaubeginn, bis Ende 2021 muss die Gesamtmaßnahme beendet sein. „Das ist ein ganz wichtiger Tag für die beiden Städte und die Region“, sagte Persian. Durch den Ausbau des Breitband mache sich die Region fit für die Zukunft. Das sei ein großer Schritt in Richtung Zukunftssicherung, denn die stetig fortschreitende Digitalisierung erfordere hohe Bandbreiten.

 Die Bürgermeister Dietmar Persian (l.) und Michael von Rekowski (r.) mit BEW-Geschäftsführer Jens Langner.

Die Bürgermeister Dietmar Persian (l.) und Michael von Rekowski (r.) mit BEW-Geschäftsführer Jens Langner.

Foto: Joachim Rüttgen

Michael von Rekowski verwies auf die hohe Bedeutung des Themas, das ganz bewusst in den Chefetagen der Rathäuser angesiedelt sei. „Bildung ohne Digitalisierung ist nicht möglich. Umso schöner ist es, dass wir regional aktiv werden mit einem Partner, den wir kennen“, sagte Wipperfürths Bürgermeister. Er verstehe den Breitbandausbau als klares Signal an die Bürger.

Geschäftsführer Jens Langner betonte, dass sich die BEW als regionaler Energieversorger seit zwei Jahren mit Breitband beschäftige und bereits einige Leerrohre gezogen habe, um die Infrastruktur zu erweitern. Er freue sich über das Vertrauen der beiden Städte in die BEW. Aber natürlich könne das Unternehmen die gewaltige Herausforderung nicht alleine stemmen und werde sich einige Fremddienstleister einkaufen. Das beziehe sich vor allem auf Tiefbau, Montage, Planung und Bauausführung. Einziges Projektrisiko sei die Verfügbarkeit der benötigten Fremdunternehmen. „Wir werden frühzeitig Ressourcen binden, um die erforderliche Leistung zu erbringen“, kündigte er an. Man empfinde ein hohes Verantwortungsbewusstsein. „Aber wir haben die nötige Ortskenntnis, kennen die Böden und die Infrastruktur“, sagte er.

Auf ein besonderes Merkmal des Ausbaukonzeptes wies Andreas Schröder als Projektverantwortlicher im Fachbereich Ordnung und Bauen bei der Stadt Hückeswagen hin. „Der Glasfaseranschluss kommt bis ins Haus und nicht nur bis zum nächsten Verteilerkasten“, sagte er. „Wir haben eine vergleichende Rechnung erstellt und festgestellt, dass dieses Vorgehen für uns wirtschaftlicher ist.“

Jens Langner betonte, das die genaue Ausführung der Maßnahme jetzt erarbeitet werde. „Wir wollen eng am Bürger bleiben und jeweils vor Ort Infoveranstaltungen anbieten“, sagte er. Potenzielle Kunden sollen von den Kommunen angeschrieben und gefragt werden, ob sie Glasfaser bis ins Haus haben wollen. Für die Bürger ist der Anschluss kostenlos.

Michael Schmitz, Projektverantwortlicher der Stadt Wipperfürth, merkte an, dass die Maßnahme nicht nur von einem Bautrupp umgesetzt, sondern zeitgleich an verschiedenen Stellen gearbeitet werde. Persian verwies auf den riesigen Kraftakt und einen großen Personalaufwand, der mit dem Projekt verbunden sei. „Außerdem bringen die Arbeiten viel Unruhe, denn es wird einige Baustellen geben“, sagte er.

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