Hückeswagener Lärmaktionsplan In Kürze gilt Tempo 30 für die ganze Bachstraße

Hückeswagen · Die ersten Maßnahmen des Lärmaktionsplans werden jetzt zeitnah umgesetzt. Betroffen ist die B 237 zwischen Stadtbibliothek und Westenbrücke.

 Im Bereich des Kindergartens „Rappelkiste" ist die Bachstraße bereits seit längerem eine Tempo-30-Zone.

Im Bereich des Kindergartens „Rappelkiste" ist die Bachstraße bereits seit längerem eine Tempo-30-Zone.

Foto: Stephan Büllesbach

Der Stadtrat hatte durch eine einstimmige Entscheidung im Umweltausschuss im Herbst die Empfehlung bekommen, einen Lärmaktionsplan für die Schloss-Stadt zu beschließen. Die ersten Ideen dazu gehen allerdings bereits auf die Ratssitzung im Februars 2019 zurück; damals hatten die Grünen den Antrag gestellt, einen solchen Plan nach den Vorgaben des Bundesimmisionsschutzgesetzes und der EU-Richtlinien aufzustellen. Kein Wunder, sind doch viele Hückeswagener vom vor allem im Sommer sehr lauten Motorrad-, aber auch Autolärm Belastungen ausgesetzt. In der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstagabend stellte Waldemar Kneib vom Bauamt die ersten Maßnahmen zur Umsetzung des Lärmaktionsplans vor.

Konkret geht es um Straßenabschnitte in Hückeswagen, an denen die Menschen wegen des hohen Verkehrsaufkommens, vor allem auch zu den Stoßzeiten, besonders viel Lärm aushalten müssen. „Es handelt sich dabei um die B237 im Bereich Westenbrücke, an der Bachstraße und der Peterstraße“, sagte Kneib. Der Straßenbereich führt von der Bachstraße (Ecke Friedrichstraße/Heidenstraße) über die Alte Ladestraße, entlang der Peterstraße und bis zur Einmündung der K 5 bei Westenbrücke.

Hier hätten nun Gespräche stattgefunden, welche Möglichkeiten es gebe, um den Verkehr zu beruhigen und damit auch leiser zu machen. „Eine Möglichkeit wäre das Aufbringen sogenannten Flüsterasphalts, also eine Erneuerung der Fahrbahndecke mit grobporigem Belag“, erläuterte Kneib. Das sei allerdings wenig effektiv – da teurer, mit geringerer Lebensdauer und zudem abnehmender Effizienz. „Die Poren setzen ich irgendwann mit Staub und Schmutz voll, was den lärmreduzierenden Effekt verringert“, betonte Kneib.

Daher müssten andere Wege gefunden werden. „Auf der Bachstraße wird künftig zwischen der Ampel an der Friedrichstraße/Heidenstraße und dem Bergischen Kreisel eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern gelten“, sagte der Verwaltungsmitarbeiter. Das sei analog zu dem Teilstück vor dem Kindergarten „Rappelkiste“, an dem diese Höchstgeschwindigkeit bereits zeitgebunden gelte. „Künftig wird das aber rund um die Uhr und die ganze Woche über gelten“, stellte Kneib klar.

An der Peterstraße hingegen will die Stadtverwaltung in beiden Fahrtrichtungen Schutzstreifen für Fahrradfahrer auf der Straße aufbringen. „Das wird gerade noch final geprüft, allerdings sieht es gut aus. Dann werden die Streifen aufgebracht, und nach sechs Monaten wird der Effekt evaluiert“, berichtete Kneib. Für die dritte Teilstrecke hingegen gebe es keinen Bedarf mehr, da die Höchstgeschwindigkeit dort ohnehin schon auf maximal 60 von zuvor 100 Stundenkilometer reduziert worden sei.

Bürgermeister Dietmar Persian begrüßt die Maßnahmen. „Es findet ein Wandel statt, das ist gut. Auf der Bachstraße ist das zwar ein enormer Einschnitt, aber dennoch ist es eine gute Sache.“ Roland Kissau vom Ordnungsamt ergänzt: „Um die Akzeptanz der Maßnahme noch zu erhöhen, wird unter dem 30er-Schild noch ein Schild mit dem Hinweis ‚Lärmschutz‘ angebracht.“ Diese Maßnahme solle nun kurzfristig umgesetzt werden, die an der Peterstraße nach der finalen Überprüfung der Machbarkeit. Auch weitere Straßenabschnitte sollen nun auf ihr Lärmaufkommen – und dessen Reduzierung – hin überprüft werden.

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