Auszeichnung durch Bundesumweltministerin 1. Preis für „Hückeswagen abfallfrei“

Hückeswagen · Bundesumweltministerin Steffi Lemke überreicht den Preis am 1. Juni auf der Messe für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft (IFAT) in München.

 Claudia Küsell (2. v. r.) vom BAV und Stefanie Heymann (r.) von der Stadt warben am Etapler Platz darum, eine Woche lang zu versuchen, Abfall zu vermeiden. Wie bei dem Ehepaar Heinz und Silke Pütz.

Claudia Küsell (2. v. r.) vom BAV und Stefanie Heymann (r.) von der Stadt warben am Etapler Platz darum, eine Woche lang zu versuchen, Abfall zu vermeiden. Wie bei dem Ehepaar Heinz und Silke Pütz.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Großer Erfolg für die Stadt Hückeswagen: Beim Wettbewerb „Beste Aktion zur Abfallvermeidung 2021“ der Koordinationsstelle der Europäischen Woche der Abfallvermeidung in Deutschland gewann sie unter 1500 Teilnehmern den 1. Preis in der Kategorie „Alle weiteren Akteure“. Das Preisgeld von 1000 Euro soll nun in zukünftige Projekte und Ideen zur Abfallvermeidung gesteckt werden, teilt Stefanie Heymann von der Stadtverwaltung mit, die die Hückeswagener Aktion mitorganisiert hatte.

Während der Europäische Woche der Abfallvermeidung vom 20. bis 28. November lief in der Schloss-Stadt die Aktion „Hückeswagen abfallfrei – sei dabei“. Alle Hückeswagener waren aufgefordert, eine Woche lang vollständig die Produktion von Abfällen zu vermeiden, indem sie bewusst einkaufen, konsumieren und verbrauchen. „Häufig ist Zeit die Ausrede, weswegen die Menschen beim Einkaufen nicht darauf achten oder nach Alternativen suchen“, sagt Stefanie Heymann. In der Woche im November sollten sich die Teilnehmer mit dem eigenen Konsumverhalten auseinandersetzen und gezielt nach Alternativen suchen, die gar keinen oder zumindest weniger Abfall verursachen. Um den Einstieg zu erleichtern, hatte die Stadt gemeinsam mit dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV) im Vorfeld auf dem Etapler Platz Gemüsenetze, Stoff-Einkaufbeutel und -Brotbeutel verschenkt. Stets nach dem Leitgedanken, die Verpackungen einzusparen, die alternativ genutzt worden wären. Ge- oder Verbote gab es nicht.

Die Menschen sollten sich bewusst mit dem eigenen Verhalten, den Produkten und möglichen Alternativen auseinandersetzen. Dabei sollte auch die Müllproduktion im eigenen Haushalt überdacht und überwacht werden. Bevor die Lebensmittel oder Umverpackungen im Müll landen, sollte sich die Frage gestellt werden: „Kann ich aus diesem Produkt noch etwas machen?“. Müssen doch ältere Lebensmittel oder -reste häufig nicht weggeworfen werden. „Meistens kann daraus noch die eine oder andere Leckerei entstehen“, wirbt Stefanie Heymann. So kann noch eine braune Banane in Smoothies, Milchshakes oder Kuchen verarbeitet werden. Und aus den alten, harten Brötchen wird Semmelmehl und altes Brot zu Semmelknödeln.

Aber auch aus Verpackungen kann noch was Schönes entstehen. „Hier gibt es unzählige Möglichkeiten Sachen; umzugestalten oder so zu verarbeiten, dass sie auf neue oder andere Art und Weise wieder verwendbar sind“, sagt sie mit Verweis auf das Upcycling. Aus alten Konservendosen können etwa Blumentöpfe oder Stifthalter entstehen, alte Pfannen als Lampenschirme umgenutzt werden und alte Vorhänge noch Kissenbezüge oder Puppenbettwäsche werden.

Die Aktion stieß auf viel positives Feedback. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben alle bestätigt, dass die Woche eine großartige Erfahrung war“, berichtet Stefanie Heymann. Fast alle hätten sich vorgenommen, ihr Konsumverhalten in Bezug auf einige Sachen dauerhaft nach dem Prinzip der Abfallvermeidung zu verändern.

Den 1. Preis erhält die Stadt am 1. Juni durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf der Messe für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft (IFAT) in München.

(büba)
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