Der Ratheimer Udo Lamberti wird 80 Bekannt wie ein bunter Hund

Ratheim · Der frühere Schiedsrichter und ehemalige CDU-Stadtverordnete Udo Lamberti aus Ratheim feiert am Donnerstag (18. Juni) seinen 80. Geburtstag. Es gibt kaum einen in der Region, der den Sportler und Politiker nicht kennt.

 Udo Lamberti wird am Donnerstag 80 Jahre alt.

Udo Lamberti wird am Donnerstag 80 Jahre alt.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Allen Anlass richtig groß zu feiern, hätte Udo Lamberti allemal. Denn am Donnerstag wird der Ratheimer 80 Jahre alt. „Das ist schon etwas Besonderes. So alt wird ja nicht jeder“, sagt Lamberti. Doch genau das ist der Grund, weshalb er in der Corona-Krise eben keine große Sause macht. Die aktuellen Einschränkungen lassen aus seiner Sicht ein normales Feiern nicht zu. „Das kommt überhaupt nicht infrage. Wenn es mehr Lockerungen gibt, werden wir das in zwei Abteilungen nachholen“, betont Lamberti.

Zwei Abteilungen deshalb, weil er in seinem langen Leben, besonders im Sport und in der Lokalpolitik, viele Menschen kennengelernt hat. Also hierzulande bekannt ist wie der sprichwörtlich bunte Hund. Mit dem aktiven Sport startete der gebürtige Ratheimer für heutige Verhältnisse erst spät, mit 16 begann er im Leichtathletikverein zu laufen, alle Strecken zwischen 400 und 10.000 Metern. Und als sich herausstellte, dass er gut zu Fuß war, versuchte er sich ein wenig später auch noch als Fußballer in der Jugend des VfJ Ratheim. „Es war aber schnell klar, dass es zu höheren Aufgaben nicht reichen würde“, erinnert sich Lamberti.

Deswegen und wegen einer schweren Fußverletzung fiel es ihm auch nicht schwer, nach seiner Ausbildung zum Maurer zunächst durch verschiedene europäische Länder zu ziehen, um berufliche Erfahrungen zu sammeln. Doch nach seiner Rückkehr im Jahr 1961 stieg er zeitig wieder beim VfJ Ratheim ein, zwei Jahre später ließ er sich dann zum Schiedsrichter ausbilden.

Eine Entscheidung, die er nicht bereuen sollte, denn als Unparteiischer startete er nach seiner Maurer-Meisterprüfung und der Hochzeit mit seiner Frau Gisela so richtig durch, pfiff bis zur Saison 1986/1987 in der Amateuroberliga, in der Regionalliga war er auch an der Linie aktiv. Nach seiner aktiven Karriere auf Verbandsebene war er noch bis 2009 als Schiedsrichterbeobachter unterwegs. Parallel dazu engagierte er sich zwischenzeitlich auch noch ehrenamtlich im Schiedsrichter-Ausschuss, im Vorstand des VfJ Ratheim und in der Kreisspruchkammer Heinsberg. Von 2007 bis 2014 sogar als Spruchkammer-Vorsitzender.

Seine Affinität zur Rechtssprechung lebte er von 1989 bis 2009 auch als Schöffe am Amts- und Landgericht Mönchengladbach aus, von 2005 bis 2019 wurde er auch noch als ehrenamtlicher Richter ans Sozialgericht Aachen berufen. Ende der 1980er-Jahre hatte Lamberti zudem damit begonnen, sich politisch zu engagieren. Nach fünf Jahren als sachkundiger Bürger wurde er 1994 für die CDU in den Rat der Stadt Hückelhoven gewählt. 15 Jahre war er Vorsitzender des Sportausschusses, für sein politisches Engagement erhielt er 2014 den Ehrenring der Stadt Hückelhoven. 2006 hatte er schon für seine sportlichen und sozialen Verdienste das Bundesverdienstkreuz am Band verliehen bekommen.

Kein Wunder also, wenn es in der Region kaum jemanden gibt, der Lamberti nicht kennt. „Ich brauche mich nicht vorstellen“, sagt er. Etwa, wenn er sonntags auf den Fußballplätzen der Gegend unterwegs ist. Wobei er an den Wochenenden mit seiner Frau auch gerne längere Fahrradtouren unternimmt oder sich generell mehr um die Familie inklusive der beiden Töchter kümmert. Familie und Freunde werden wohl auch dafür sorgen, dass Udo Lamberti an seinem Ehrentag nicht komplett auf Gratulationen verzichten muss. Auch wenn die ganz große Feier verschoben wird.

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