Kolumbarium in Schaufenberg Grabeskirche ist Beispiel für herausragend gestaltete Umnutzung

Hückelhoven · St. Bonifatius in Schaufenberg wurde innen zu einem Kolumbarium umgebaut. Damit passt sie perfekt in das Motto des Tages der Architektur. Am 20. und 21. Juni kann sie im Rahmen des Landesprojektes besichtigt werden.

 St. Bonifatius: Den Umbau haben die Architekten Axel Maria Schlimm und Matthias Paulsen geplant.

St. Bonifatius: Den Umbau haben die Architekten Axel Maria Schlimm und Matthias Paulsen geplant.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Zum 25. Mal jährt sich am 20. und 21. Juni in NRW der Tag der Architektur. Diesmal werden dazu 180 neue Häuser, Parks, Wohnprojekte, Schulbauten und Kindergärten vorgestellt. Präsentiert wird aus Hückelhoven die Grabeskirche St. Bonifatius Schaufenberg.

Das bundesweite Motto des Tages der Architektur lautet in diesem Jahr „Ressource Architektur“. Dabei gehe es vor allem darum, Bedeutung und Qualitäten von Bestandsgebäuden hervorzuheben, erläutert Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen: „Wir wollen an dem Tag beides zeigen: aufregende Neubauten, aber auch gelungene Sanierungen und Modernisierungen, teilweise durch Umnutzung älterer Bauwerke.“ Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundes-Bauministerium ergänzt: „Die bestehende Bausubstanz speichert unzählige Potenziale und Energien – neben Materie birgt sie auch Wissen, Geschichte, Gestaltung und Kultur. Diese Energien sind Grundlage für identitätsstiftende, lebenswerte und lebendige Räume.“

Das trifft zweifellos auf die Grabeskirche Schaufenberg zu. „Das ist ein Schmuckkasten, der da entstanden ist“, unterstreicht Volker Meintz, stellvertretender Kirchenvorstand. Die ehemalige Pfarrkirche St. Bonifatius aus den 1950er Jahren wurde umgestaltet nach Plänen der Architekten Schlimm und Paulsen aus Aachen. Sie gilt als öffentlicher Friedhof mit 2500 Urnengräbern, am 5. Januar 2019 wurde sie nach dem Umbau feierlich wieder eröffnet. Dazu wurde ein zweigeschossiger Kupferzylinder mit Gottesdienstraum auf der zweiten Ebene eingebaut. Metaphorisch erinnert er an einen barocken Taubenschlag (lateinisch: columbarium). Der Bestand blieb weitgehend unangetastet, die farbigen Kirchenfenster sorgen für ein buntes Lichtspiel. Das Dach wurde durch ein großes Kuppelauge geöffnet. Die Sakramentskapelle und der Altarraum sind nicht entwidmet.

Das Kolumbarium in Schaufenberg, Jacobastraße 102, ist am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet. Alle Objekte sind aus einer Internet-Datenbank mit Fotos und Kurzbeschreibungen abrufbar unter www.aknw.de. Auf dieser Seite oder telefonisch unter 0211 496712 kann auch eine kostenfreie Broschüre bestellt werden.

(gala)
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