Gratis-Konzert zum Cityfest Tausende wollen Höhner erleben

HÜCKELHOVEN · Die Höhner waren der Höhepunkt beim 14. Hückelhovener Cityfest. Die kölsche Kultband brachte das Publikum schnell in Feierlaune, stimmte aber auch nachdenkliche Töne an.

Die Höhner – Henning Krautmacher, Hannes Schöner, Jens Streifling, Joost Vergoossen, Wolf Simon und Micki Schläger – traten in Hückelhoven vor mehreren Tausend Zuhörern auf.

Die Höhner – Henning Krautmacher, Hannes Schöner, Jens Streifling, Joost Vergoossen, Wolf Simon und Micki Schläger – traten in Hückelhoven vor mehreren Tausend Zuhörern auf.

Foto: Ruth Klapproth

Sie stehen dicht gedrängt. Der Veranstalter geht von 3000 bis 4000 Besuchern aus. Sie nehmen den gesamten Breteuilplatz am Hückelhovener Rathaus und die Innenstadt ein, um das Gratis-Konzert der Kölner Höhner zu erleben. Beim 14. Cityfest „Hückelhoven brummt“ sorgen die Vollblutmusiker um Frontmann Henning Krautmacher für ausgelassene Party-Atmosphäre.

Der 61-jährige Krautmacher kennt den Kreis Heinsberg gut. Hier wurde ihm erst vor wenigen Tagen in Wassenberg die Goldene Schlemmerente verliehen. Hierher kehrt er mit seinen Musikerkollegen am 29. November zurück, wenn in der Aula in Hückelhoven mit der „Höhner-Weihnacht“ auf die Adventszeit eingestimmt wird.

Pünktlich um 21 Uhr startet die Kultband aus der Domstadt ihr zweistündiges Konzert. Das Eiscafé Prada hat mit Sonderöffnungszeiten auf die kölsche Nacht reagiert. Die Sitzplätze unter freiem Himmel sind schon Stunden vorher besetzt. Wer einen ergattert hat, erlebt von dort bekannte Höhner-Hits wie „Echte Fründe“, „Sansibar“, „Nemm mich su wie ich bin“ und „Viva Colonia“. Auch die beiden hölzernen Bänke vor dem Rathaus sind am Auftakt-Abend für das dreitägige Stadtfest heiß begehrt. Alle anderen Besucher haben Stehplätze. Sie recken die Arme hoch, klatschen, wippen im Takt der Musik. Trinken Cocktails, Gin Tonic oder Bier. Machen Selfies zur Dokumentation in den sozialen Netzwerken. Und finden das Konzertereignis zum Nulltarif „einfach mega“.

Mit „Jetzt geht‘s los“ und „Mer kumme met alle Mann vorbei“ sorgen die Höhner vom ersten Moment an für ausgelassene Stimmung. Sänger und Gitarrist Henning Krautmacher benennt erstmal die Stadt, in der er zu Gast ist, kurzerhand um. In Micki-City. Denn in Hückelhoven ist sein Keyboarder Micki Schläger inzwischen zu Hause. Seit rund drei Jahren gehört er nun schon der Erfolgsband an.

Auch Bürgermeister Bernd Jansen ist Höhner-Fan und sichtlich stolz auf das nächste Konzert-Großereignis nach den Auftritten des britischen Weltstars James Blunt und Johannes Oerding im selben Monat bei der „SommerMusik an Schacht 3“. „Ein Wahnsinnsbild“, stellt der Erste Bürger fest, als er zur Begrüßung kurz auf der Bühne steht und seinen Blick über die Menschenmassen streifen lässt. Jansen merkt sofort: Die Stadtmarketing GmbH hat mit der Auswahl der kölschen Gruppe den Nerv der zahlreichen Festgäste getroffen.

„Wir sind für die Liebe gemacht“ heißt die aktuelle Höhner-CD, die an diesem Abend vorgestellt wird. Aber auch bekannte Lieder wie „Hey Kölle“, „Wenn nicht jetzt, wann dann“ und „Schenk mir dein Herz“ kommen gut an beim Hückelhovener Publikum, das den Auftritt ohne Konzertpause mit viel Applaus sowie Zugaben-Wünschen honoriert. Henning Krautmacher reagiert und ruft ihm zu: „Ihr seid unglaublich.“ Und: „Wir fühlten uns hier sofort verstanden.“

Mit „Was wäre wenn“ und „Komm‘, wir halten die Welt an“ stimmt die erfolgreiche Truppe, die 1972 gegründet wurde und der Krautmacher seit 1987 angehört, auch nachdenkliche Töne auf Hochdeutsch an. Und Krautmacher möchte auch zu den aktuellen Ereignissen in Chemnitz etwas sagen, erteilt Fremdenhass, Rassismus und Gewalt eine klare Absage.

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