Gymnasium Hückelhoven Alle Achtung für besondere Leistungen

Sie sind ein Ass in Mathe, Chemie, Sprachen oder Sport, begeistern sich für ihre Fächer auch außerhalb des Unterrichts und in Schülerwettbewerben. 194 Teilnehmer an Wettbewerben ehrte das Gymnasium Hückelhoven.

 Drei kluge Köpfe auf der Aula-Bühne: Chemiker Gerhard Heywang, Jungforscher Felix Tiede (12) und Schulleiter Arnold Krekelberg vor der Ehrung von 194 Wettbewerbsteilnehmern.

Drei kluge Köpfe auf der Aula-Bühne: Chemiker Gerhard Heywang, Jungforscher Felix Tiede (12) und Schulleiter Arnold Krekelberg vor der Ehrung von 194 Wettbewerbsteilnehmern.

Foto: Ruth Klapproth

„Was gibt es Wichtigeres als Schüler zu ehren, die es verdient haben“, sagte Schulleiter Arnold Krekelberg. Ob Preise gewonnen oder nicht, die Teilnahme an Wettbewerben sollte in der Aula für 194 Jungen und Mädchen in festlichem Rahmen besonders gewürdigt werden. Im Foyer hatten einige Jungforscher und Nachwuchs-Chemikerinnen ihre Arbeiten an Ständen präsentiert. Mit Spannung erwartet wurde auch der Vortrag des promovierten Chemikers aus Bergisch-Gladbach, Gerd Heywang.

Erste Preise in Mathe und Jugend creativ, ein Sieg auf Bezirksebene beim Vorlesewettbewerb, ein zweiter Platz bei Jugend forscht – Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums waren im vergangenen Schuljahr wieder sehr erfolgreich. Und auch alle ohne Platzierungen zeigten eifrig Forscherdrang mit beachtlichen Ergebnissen. Darauf waren auch die betreuenden Fachlehrer Yvonne Noppeney und Klaus Winkens, der als Ruheständler Arbeitsgemeinschaften leitet, sichtlich stolz. Für alle Teilnehmenden wird es Urkunden der Schule geben.

Erstaunlich begeistert vom Fach Chemie sind Amelie Jeschek (11) und Katharina Heffels (10), die eine 5. Klasse besuchen, aber schon experimentieren wie die Großen. Sie stellten einen „Indikator aus Naturstoffen“ her, einmal aus zwei in Wasser gekochten Rosenblättern und dann mit einem Extrakt aus Radieschenschalen. Bei Zugabe von Zitronensaft, Essigessenz, Kaisernatron, Wasser oder Geschirrspültabs zeigt sich der ph-Wert in einer Farbskala von orange-rot bis tiefblau. „Das ist eigentlich ein Thema für die Oberstufe“, bemerkte Katharina. Aber schon jetzt macht ihr die Arbeit in der AG nach dem Unterricht richtig Spaß. Genau wie Amelie. „Nächstes Jahr wollen wir Seife machen“, erklärte die Elfjährige. Aber das gehe nur mit dem Lehrer, weil eine Substanz verwendet wird, die gefährlich ätzend sei.

Mitschüler experimentierten mit „Essen nach Farben des Regenbogens“ oder einer Farbstoff-Solarzelle. Felix Tiede (12) erzeugte „Schnelle Wärme aus Kristallen – Vom Eisberg zum Wärmekissen“. Damit errang er den 2. Platz im Regionalwettbewerb Jugend forscht. Schüler der 9b waren in Aachen beim „Tag des Handwerks“ und erreichten einen 4. Platz bei „Probieren geht über studieren“. Sie bauten gemeinsam ein Vogelhaus aus Holz mit Schieferdach, löteten eine Platine und montierten aus Abflussrohren und einer Holzplatte einen Stuhl.

In Mathe versuchte sich auch Vize-Bürgermeisterin Andrea Axer, die im Namen von Rat und Verwaltung den geehrten Jungen und Mädchen gratulierte: „Fast ein Viertel der Schüler haben an Wettbewerben teilgenommen. Das zeigt, dass Lernen nicht nur doof sein kann“, sagte sie. „Es ist eine tolle Erfahrung, sich mit anderen zu messen, und man lernt Dinge fürs Leben, für Studium und Beruf.“ Beeindruckt lobte Andrea Axer, „wie professionell die Schüler ihre Arbeiten präsentiert haben“.

 Am Gymnasium Hückelhoven trauen sich die Fünftklässlerinen schon an Oberstufenstoff in Chemie. Amelie Jeschek (11, li.) und Katharina Heffels (10) stellten Säure-Indikatoren aus Rosenblättern und Radieschenschalen her.

Am Gymnasium Hückelhoven trauen sich die Fünftklässlerinen schon an Oberstufenstoff in Chemie. Amelie Jeschek (11, li.) und Katharina Heffels (10) stellten Säure-Indikatoren aus Rosenblättern und Radieschenschalen her.

Foto: Gabi Laue

Wissenschaftlich, aber gar nicht trocken sowie mit Humor und verblüffenden Live-Effekten gewürzt war der Vortrag von Gerd Heywang über „Die Chemie zwischen 6.30 und 7.30 Uhr“. So beschreibt der Chemiker die Morgendusche: „Man lässt Tenside auf den Körper einwirken und versucht, diese mit dem Biolösemittel Wasser wieder los zu werden.“ Er zeigte eine lange Liste von Inhaltsstoffen, aus denen Duschgel und Shampoo gemixt sind, und präsentierte unter anderem die Summenformel des Menschen – vom Sauerstoff bis zu Nucleinsäuren.

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