Hückelhoven Erfahrungen sammeln mit guten Werken

Hückelhoven · Die 164 Schüler der Förderschule hatten sich für ihr viertes Religionsprojekt einiges vorgenommen: "Gutes tun in Hückelhoven".

 Ein Ergebnis der Projektarbeit ist der Wünsche-Tisch, der in Kirchen aufgestellt wird. Bedürftige Kinder können ihre Wünsche auf Zettel schreiben und sie in die aus kleinen Rollen zusammengefügten Fächer stecken.

Ein Ergebnis der Projektarbeit ist der Wünsche-Tisch, der in Kirchen aufgestellt wird. Bedürftige Kinder können ihre Wünsche auf Zettel schreiben und sie in die aus kleinen Rollen zusammengefügten Fächer stecken.

Foto: JÜRGEN LAASER

Sie säuberten Spielplätze, sammelten Lebensmittel-Spenden für die Hückelhovener Tafel, spielten Bingo mit den Bewohnern des evangelischen Altenzentrums, bügelten Hemden und Blusen in der Caritas-Kleiderkammer: Bei den 164 Mädchen und Jungen der Peter-Jordan-Schule standen in zehn Projektgruppen mit jeweils zwölf bis 16 Schülerinnen und Schülern drei Tage lang nicht Mathe und Deutsch auf dem Stundenplan, beim Religionsprojekt war ein ganz besonderes Engagement angesagt.

"Dabei haben wir uns auch gegenseitig geholfen", berichtet Ferdi Yilmaz. Der 14-Jährige besuchte mit seiner Gruppe die Senioren im evangelischen Altenzentrum. Die Kinder und Jugendlichen überreichten Schoko-Pralinen aus eigener Herstellung, spielten Mensch-ärgere-dich-nicht und Bingo mit den alten Menschen.

Was es bedeutet, ein Ehrenamt auszuüben, wussten die Peter-Jordan-Schüler vorher nicht. In der Kleiderkammer griffen sie beherzt zum Bügeleisen, brachten außerdem in der Schule alte Tornister wieder auf Vordermann, um sie Familien mit geringem Einkommen zu überlassen. Öffentliche Plätze wurden vom Unrat befreit. Dabei entdeckten die Projektteilnehmer unter den weggeworfenen Kuriositäten sogar ein Kfz-Nummernschild.

Gestern besuchten Bürgermeister Bernd Jansen und Schulrat Jürgen Rudig mit Schulleiter Leo Lowis die einsatzfreudigen Projektler, sahen sich in den Klassenräumen die Ergebnisse ihrer dreitägigen Arbeit an. Und sparten nicht mit Lob. Lehrerin Kornelia Klösges, die mit vier weiteren Pädagogen das Religionsprojekt vorbereitet hat, erläuterte, es gebe an der Schule viele verschiedene Religionen: "Unsere Schülerschaft ist nicht ausschließlich katholisch oder evangelisch. Daher wählen wir unsere Themen so, dass viele Religionen Freiraum haben."

Neben dem kleinen theoretischen Teil habe es im Religionsprojekt einen großen praktischen Teil gegeben. Klösges: "Unsere Schüler sind eher praktisch orientiert." Nach einem Film zur Einführung legten die Schüler los. Für die Barbara-Kirche stellten sie eine aufwändige Krippenlandschaft mit Strohpuppen her. Außerdem wurde für eine Aktion der Factory Church ein Adventswunschtisch gezimmert, der an verschiedenen Orten aufgestellt werden soll. Dafür wurden Papierrollen farbenfroh bemalt und beklebt - sie dienen nun als "Wunschgefäß" für Flüchtlingskinder, die hier ihre Wünsche äußern dürfen.

Auch einem traditionsreichen Handwerk waren die Schüler auf der Spur. Im Korbmachermuseum Hilfarth ließen sie sich von Korbmachermeister Gustav Dieck und Lambert Hensen in die Geheimnisse der Flechtkunst einweisen und stellten dekorative Weihnachtssterne aus geschälten Weiden her. Das Besondere am Religionsprojekt fasst Lehrerin Kornelia Klösges zusammen: "Die Schüler haben gemerkt, dass man etwas zurückbekommt, wenn man Gutes tut."

(cb)
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