Hilden U3-Plätze: Hilden gut gerüstet

Hilden · Ab 1. August 2013 haben Kinder ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Die Itterstadt bietet dann eine Versorgung von 43,18 Prozent. Dezernent Reinhard Gatzke erwartet keine Klagen. Einige Antworten.

 Mittagessen in der "Kita im Park": Die Kinder essen gemeinsam mit ihrer Erzieherin. 25 Kindergärten und -tagesstätten gibt es laut Verwaltung derzeit in Hilden.

Mittagessen in der "Kita im Park": Die Kinder essen gemeinsam mit ihrer Erzieherin. 25 Kindergärten und -tagesstätten gibt es laut Verwaltung derzeit in Hilden.

Foto: staschik

Ab 2013 sollen die Kommunen in Nordrhein-Westfalen 35 Prozent aller Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten. Die Zielvorgabe hat die Landesregierung gemacht.

Wie ist die Lage in Hilden? Im laufenden Kindergartenjahr stehen für Kinder unter drei Jahren 387 Plätze zur Verfügung, darunter 115 in der Tagespflege. Das entspricht einer Versorgungsquote von 37,68 Prozent. Damit hat die Stadt Hilden bereits heute die Zielvorgabe der Landesregierung für 2013 übererfüllt, betont Dezernent Reinhard Gatzke.

Warum steigt die Nachfrage nachU3-Plätzen weiter? Bislang haben Eltern U3-Plätze nachgefragt, wenn beide berufstätig sind. Ab 1. August 2013 erhalten Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Damit stehen U3-Plätze allen Eltern zur Verfügung. Fachleute gehen davon aus, dass allein deshalb die Nachfrage deutlich steigen wird.

Wie sieht die Versorgung mit U3-Plätze 2013 in Hilden aus? Trotz der guten Versorgungsquote sei die Nachfrage nach U3-Plätzen weiter höher als das Angebot, weiß Gatzke. Deshalb will die Stadt weitere U3-Plätze schaffen – über die Zielvorgabe des Landes hinaus. Die Ausbauplanung sei bereits abgeschlossen. Im Kindergartenjahr 2012/13 sollen 39,58 Prozent der unter Dreijährigen einen Betreuungsplatz (einschließlich Tagespflege) in Hilden haben. Im Kindergartenjahr 2013/14 wird laut Plan der Endausbaustand erreicht. Dann stehen in Hilden voraussichtlich 443 U3-Plätze bereit, darunter 130 in der Tagespflege. Das entspricht einer Versorgungsquote von 43,18 Prozent.

Kann die Stadt damit den Rechtsanspruch der Eltern erfüllen? Die Stadt Hilden sei gut aufgestellt, sagt der Jugenddezernent: "Wir haben ein gutes Angebot geschaffen, das weitaus höher ist als in den Nachbarstädten des Kreises Mettmann und in Düsseldorf." Bei Bedarf gebe es noch weitere Betreuungsmöglichkeiten in der Tagespflege. Abzuwarten bleibe, ob das Betreuungsgeld kommt und welchen Einfluss es auf das Verhalten der Eltern habe.

Was ist, wenn Eltern ihren Rechtsanspruch einklagen? Gatzke: "Wir erwarten keine Klagen von Eltern, die keinen Platz bekommen haben."

Welche Trends gibt es bei der U3-Betreuung? Die meisten Eltern (etwa die Hälfte) möchten ihr Kind 45 Stunden in der Woche betreuen lassen. Die Nachfrage nach einer 25 oder 35-Stunden-Betreuung gehe immer weiter zurück, beobachtet das Jugendamt. Die Tagespflege für Kinder bis zwei Jahre werde vor allem in Anspruch genommen, um die Randzeiten abzudecken beziehungsweise eine Betreuung außerhalb der Öffnungszeiten von Kitas (über Nacht oder am Wochenende) zu gewährleisten. Die Tagespflege etabliere sich jedoch immer mehr als gleichrangiges Angebot neben den Kindertageseinrichtungen.

(RP)
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