Haan Stadt lässt Geschäftsleute und Bürger befragen

Haan · Diese Woche startet die Stadt Haan Befragungen von Geschäftsinhabern, um das städtische Einzelhandelskonzept zu aktualisieren. Die Kaufkraft der Haaner Bürger soll in Haan bleiben und möglichst nicht in Nachbarstädte abfließen, teilt die Wirtschaftsförderung mit. Ziele des neuen Gutachtens sind, die Entwicklungsmöglichkeiten der Einzelhandelsstandorte aufzuzeigen und zu bewerten, Beurteilungsgrundlage für Bauanfragen des Einzelhandels zu sein und eine interkommunale Abstimmung bei Einzelhandelsvorhaben der Nachbargemeinden zu ermöglichen. Darüber hinaus soll das Gutachten eine Grundlage für das verträgliche Nebeneinander von großflächigem Einzelhandel und inhabergeführten Geschäften, die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung und die gezielte Steuerung von Betriebsansiedlungen auf gewollte Standorte wie das Haaner Zentrum sein.

Zunächst werden von heute bis zum 25. August die Einzelhandelsbetriebe durch Mitarbeiter des Dortmunder Büros "Stadt + Handel" erfasst, um die bestehenden Datensätze zu aktualisieren, so die Wirtschaftsförderung. Nach den Sommerferien werden die Kunden und Haushalte eingebunden. "Hierfür werden ausgewählte Haushalte telefonisch befragt", teilt die Stadt mit. Zeitgleich auch Passanten vor Ort. Die gewonnenen Erkenntnisse würden von der Stadt und dem beauftragten Büro ausgewertet. Das Gutachten wird im Herbst in den politischen Gremien beraten und soll die Grundlage der Stadtentwicklung in Haan bilden.

Die Stadt Haan bittet Geschäftsleute und Bürger, an der Befragung teilzunehmen. "Die Mitarbeiter des Büros Stadt + Handel können sich mit einem Anschreiben der Stadt Haan ausweisen", erklärt die Wirtschaftsförderung. "Der Datenschutz und die Anonymität werden selbstverständlich berücksichtigt. Es werden keine betriebs- oder personenbezogenen Angaben veröffentlicht."

Die Bürgerinitiative Innenstadt Haan sieht das neue Einzelhandelsgutachten kritisch. Sie wirft Bürgermeister Knut vom Bovert vor, bereits das erste Einzelhandels-Gutachten des Planungsbüros CIMA in den vergangenen Jahren "unvollständig und damit zielorientiert falsch zitiert" zu haben, äußert Vorsitzender Hans-Peter Bretschneider in einer Pressemitteilung. Dabei hätte das CIMA-Gutachten ihm zufolge ausgereicht, um Haan weiter voranzubringen. Doch das sei nicht erfolgt. Deshalb mache ein neues Gutachten durch ein neues Planungsbüro wenig Sinn. Die Bürgerinitiative wendet sich vor allem gegen die bisherigen Pläne für das Einkaufscenter Windhövel.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort