Polizei Waffenexperte Wolfgang Dicke ist tot

Hilden · Nach langer, schwerer Krankheit starb der Pensionär im Alter von 76 Jahren am vergangenen Freitag in Neuss. Dies teilte die GdP jetzt mit.

 Wolfgang Dicke, hier 2015 bei einer mobilen Redaktion der Neuss-Grevenbroicher Zeitung.	  Foto: woi

Wolfgang Dicke, hier 2015 bei einer mobilen Redaktion der Neuss-Grevenbroicher Zeitung. Foto: woi

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Wolfgang Dicke ist tot. Der langjährige Bundesgeschäftsführer der Polizei-Gewerkschaft GdP, der viele Jahre seines Berufslebens in Hilden verbrachte, starb nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren am vergangenen Freitag in Neuss. Dies teilte die GdP jetzt mit.

Bundesvorsitzender Oliver Malchow sagte, er habe Dicke als „äußerst engagierten Streiter in Sachen GdP, rund um die Uhr politisch denkenden Menschen und anerkannten Waffenexperten“ in bleibender Erinnerung: „Er hat als Wegbegleiter in entscheidenden Zeiten des Wandels der deutschen Polizeien tiefe Spuren hinterlassen.“

Als Bundesgeschäftsführer in Hilden habe Dicke sich sehr erfolgreich um eine dichtere Vernetzung der GdP mit den politisch Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene gekümmert, heißt es in der Würdigung. Er sei enger Berater mehrerer GdP-Bundesvorsitzender gewesen.

Lesern der Gewerkschaftszeitung war der im Januar 1943 in Lauenburg (Pommern) geborene Kollege aber vor allem als Waffenfachmann bekannt. In zahlreichen Beiträgen analysierte er die Untiefen des Waffenrechts und wurde so auch auf internationaler Ebene zu einem bekannten Experten. Kurz nach der Jahrtausendwende gelang ihm ein bemerkenswerter Coup, als die Firma Heckler & Koch seiner Empfehlung folgte, die Polizeiwaffe „P 10“ mit von ihm vorgeschlagenen Sicherheitsmerkmalen auszurüsten.

Angefangen hatte Dicke, der mit 26 Jahren zur Gewerkschaft der Polizei kam, 1969 als Pressereferent im Landesbezirk Nordrhein-Westfalen. Er habe aus dem Stegreif druckreife Reden diktieren können, erinnern sich Weggefährten. Doch auch sein kaum zu bremsendes Engagement für den Aufbau der heutigen europäischen Polizeigewerkschaft EuroCOP habe Spuren hinterlassen.

Im Sommer 2005 ging der bekennende USA-Fan in den Ruhestand, blieb zunächst aber externer Berater für Waffenfragen. „Einige Mitstreiter konnten noch beim vergangenen Bundeskongress ein paar Erinnerungen mit dem bereits von seiner Krankheit gezeichneten Kollegen austauschen”, heißt es im Nachruf der Gewerkschaft: „ Nun ist er von uns gegangen.“

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