Hilden Zwei Mädchen singen für die Ukraine

Hilden · Bereits zum zweiten Mal haben zwei Mädchen in der Hildener Innenstadt für den guten Zweck gesungen. Mit dem gesamten Erlös von mehr als 1000 Euro unterstützen sie Kinder in der Ukraine.

 Romina (v.l.) und Luisa wollen mit ihrem Gesang die Menschen in der Ukraine unterstützen und haben in der Fußgängerzone gesammelt.

Romina (v.l.) und Luisa wollen mit ihrem Gesang die Menschen in der Ukraine unterstützen und haben in der Fußgängerzone gesammelt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zwei junge Mädchen machen am vergangenen Dienstag in der Hildener Innenstadt musikalisch auf den Krieg in der Ukraine aufmerksam. „Wir singen für Kinder in der Ukraine. Wir spenden jeden Euro an die Unicef, die Familien in der Ukraine mit Hilfspaketen unterstützt“, steht auf dem Schild, das die beiden vor sich in der Mittelstraße aufgebaut haben. Viele Passanten bleiben stehen, klatschen Beifall und sind beeindruckt von dem Eifer der beiden Kinder.

Romina Mazzucca (10) und Luisa Block (9) singen leidenschaftlich gern in ihrer Freizeit. Da ist es für die beiden Cousinen ein wichtiges Anliegen, mit ihrem Gesang die Menschen zu erreichen und in der aktuellen Situation Spenden für die Ukraine zu sammeln. Die Umstände, unter denen die beiden am Dienstag singen, sind widrig. Denn nach etwa einer dreiviertel Stunde fällt wegen des kalten Windes in der Fußgänger-Zone die Technik aus. Dank der Unterstützung der umliegenden Geschäfte mit Strom klappt es schließlich doch wieder und eine stolze Summe von 507,72 Euro kommt zusammen „Ein Betrag, der komplett an die Unicef überwiesen wird“, erklärt Steffi Mazzucca, Mutter von Romina. „Denn das Spendenverfahren bei der Unicef ist transparent und die Mädchen können so genau nachvollziehen, was mit dem Geld, das sie ersungen haben, gemacht wird.“ Besonders gefreut über die erfolgreiche Spendenaktion haben sich natürlich die beiden Mädchen selbst. „Ich mache das, weil ich in den vergangenen Tagen oft im Fernsehen gesehen habe, dass es den Familien in der Ukraine schlecht geht und es an Essen und Kleidern fehlt“, sagt Romina. „Es ist schön, wenn wir anderen mit unserem Gesang helfen können.“

Es ist übrigens nicht die erste Aktion, die Romina und Luisa initiiert haben. Bereits in der vergangenen Woche haben sich die beiden Cousinen ihr Equipment geschnappt und knapp zwei Stunden Lieder gesungen und dazu auf der Mittelstraße getanzt. Ihren Mut und ihr Engagement belohnten die Passanten mit 437 Euro. „Ich habe die Summe  etwas aufgerundet und zusätzlich bei Freunden bei Facebook um Spenden für die Aktion geworben“, berichtet Steffi Mazzucca. Am Ende kamen 600 Euro zusammen. „Damit haben weder die Kinder noch ich mit gerechnet“, sagt Mazzucca. Wegen des Erfolgs und dem Spaß, den die Mädchen beim Singen hatten, haben sie die Aktion prompt wiederholt.

Vor vielen Menschen in der Fußgängerzone zu singen und zu tanzen, macht den beiden Cousinen überhaupt keine Angst. „Klar sind wir etwas aufgeregt, aber ich freue mich auch, dass wir mit unserem Talent andere unterstützen“, erklärt Romina. Gemeinsam mit Luisa hat sie für ihre kleine Benefizaktion geübt. Die drei Lieder „1000 Scherben“, „An deiner Seite“ und „Riesengroß“ gehören zum Repertoire der Mädchen. Doch sie singen und tanzen nicht nur, sondern spielen auch Klarinette und Cajon. Zugute kommt den beiden dabei ihr Musikschulunterricht.

Erste Erfahrungen als Straßenmusikerinnen haben Romina und Luisa in den Zeiten von Corona gesammelt und sich vor einen Supermarkt am Nordmarkt gestellt. Ziel ihrer Gesangs-Aktionen war es dabei stets, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Das Geld, das die jungen Sängerinnen dabei sammelten, haben sie in Teilen immer auch an einen Verkäufer der Obdachlosen-Zeitung „Fifty-Fifty“ gestiftet.

„Die Idee, jetzt in der Innenstadt zu singen und damit etwas Gutes zu tun, ist ganz spontan bei den Mädchen entstanden. Schild angefertigt, Mikrofone und Hut eingepackt und los geht es, mit dem Ziel, jeden Euro, den sie bekommen, an die Unicef zu spenden“, erklärt Steffi Mazzucca. „Alles in Eigenregie.“ Das große Ziel hinter den Aktionen der Mädchen ist es nun, andere zu animieren, um Gutes zu tun und dass mehr Menschen dazu bereit sind, zu spenden.

Mit einem Erlös von rund 1100 Euro können die jungen Sängerinnen mehr als zufrieden sein. Jede Woche in der Fußgänger-Zone zu stehen und zu singen, wird vermutlich aus organisatorischen Gründen schwierig sein, aber vermutlich wird es nicht die letzte Aktion der beiden Cousinen bleiben.

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