Hilden Apotheker: Besser Geld als Medikamente spenden

Hilden/Haan · Der Krieg in der Ukraine sorgt für großes menschliches Leid. Er führt dort zu Engpässen bei Medikamenten, Verbandsstoffen und Hilfsmitteln.

 Apotheker raten dazu, besser Geld zu spenden.

Apotheker raten dazu, besser Geld zu spenden.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Viele Bürgerinnen und Bürger aus Hilden und Haan möchten helfen und Arzneimittel spenden. Wesentlich sinnvoller sei es jedoch, Geld an seriöse Hilfsorganisationen zu spenden, sagt Dr. Jürgen Wunderlich, Pressesprecher der Apotheker in Hilden, Haan und Langenfeld.

Die Hilfsorganisationen arbeiteten gezielt mit Helfern vor Ort zusammen und wüssten genau, welche Medikamente und medizinischen Materialien an welcher Stelle dringend benötigt werden. „Die Spendengelder können so gezielt und direkt für die Beschaffung und Verteilung der notwendigen Medikamente eingesetzt werden“, erklärt Wunderlich. Arzneimittelspenden seien auch deswegen schwierig, weil sie speziellen gesetzlichen und fachlichen Anforderungen entsprechen müssen. So handelt es sich bei Arzneimitteln um sogenannte besondere Güter, die nicht ohne Weiteres in andere Länder transportiert werden dürfen. Sie müssen auch in Krisenzeiten offiziell exportiert und vom Zielland importiert werden. Auch bei der Zusammenstellung, bei Verpackung, Transport und der Zwischenlagerung sei fachliches Know-how gefordert, um die Qualität bis zur Verteilung in der Krisenregion sicherzustellen.

Zudem führe es bei den bereits stark belasteten Helferinnen und Helfern vor Ort zu einem großen Aufwand, eingehende Sachspenden richtig zu sortieren und gezielt weiterzuleiten. Für eine schnelle und gute Versorgung fehle dann schlicht der Überblick. Häufig entsprächen  Arzneimittelspenden auch nicht dem Bedarf im Krisengebiet und fänden keine Verwendung. Deshalb der Appell von Apotheker Dr. Jürgen Wunderlich an die Menschen in Hilden und Haan: „Bitte spenden Sie Geld an die Hilfsorganisationen, aber spenden Sie keine Arzneimittel!“

Hilfsorganisationen stellten beispielsweise spezielle Notfallpakete zusammen, mit denen bis zu 10.000

Menschen drei Monate lang mit Medikamenten versorgt werden können. Hier kann man spenden:

action medeor e. V. Sparkasse Krefeld. IBAN: DE 78 3205 0000 0000 0099 93. BIC: SPKRDE33. Stichwort Ukraine.

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e. V. Deutsche Apotheker- und Ärztebank. IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91. BIC: DAAEDEDDXXX. Betreff Ukraine-Hilfe.

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