Pseudomonas aeruginosa in Hilden Jetzt auch Bakterien in Wasser von Turnhalle

Hilden · Die Leitungen sollen chemisch desinfiziert werden. Nach dem Helmholtz-Gymnasium ist laut Stadt nun auch eine Sporthalle betroffen.

 Pseudomonas aeruginosa zählt zu den Krankenhauskeimen, die für immunschwache Menschen gefährlich werden können.

Pseudomonas aeruginosa zählt zu den Krankenhauskeimen, die für immunschwache Menschen gefährlich werden können.

Foto: dpa

Die Stadt bekommt das Bakterienproblem am Helmholtz-Gymnasium mit den bisher durchgeführten Maßnahmen offenbar nicht in den Griff. Das Labor habe zwar einen Rückgang der Bakterien festgestellt, aber seit Mittwoch „liegt der Stadt nun das Ergebnis der letzten Probenentnahme vom 15. September vor: Danach wurde auch eine geringe Belastung des Trinkwassers in der Dr.-Ellen-Wiederhold-Sporthalle festgestellt“, teilte die Verwaltung mit.

„Da alle bisherigen Maßnahmen leider nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, gehen wir nun einen Schritt weiter und führen eine chemische Desinfektion des gesamten Systems durch“, erklärt Bau- und Umweltdezernent Peter Stuhlträger. „Zu diesem Zweck müssen wir allerdings das Wasser für einige Tage vollständig abschalten. Nach Möglichkeit werden wir deshalb die chemische Desinfektion in den Herbstferien durchführen.“ Bis dahin gelten die Empfehlungen für vorsorgliche Schutzmaßnahmen vom 30. August, hieß es weiter.

Ende August hatten die Stadtwerke Hilden das Wasser des Trinkbrunnens am Helmholtz-Gymnasium untersucht. Dabei hatten die Experten Bakterien des Stamms Pseudomonas aeruginosa im Kaltwassersystem festgestellt. „Pseudomonas stellen für gesunde Personen in aller Regel kein Risiko dar. Für bestimmte Personengruppen kann ein Risiko bestehen, das jedoch durch persönliche Schutzmaßnahmen minimiert werden kann“, erklärt Peter Stuhlträger.

In Absprache mit dem Kreisgesundheitsamt habe die Stadtverwaltung Hilden daraufhin Empfehlungen für vorsorgliche Schutzmaßnahmen ausgesprochen, die Düsen an den Wasserhähnen geprüft und bei Bedarf ausgetauscht sowie das gesamte Wassernetz intensiv gespült. „Diese Maßnahmen wurden seitdem durchgehend fortgesetzt. Parallel hat im Auftrag der Stadt Hilden ein Trinkwasserlabor wöchentlich Proben entnommen.“ Die Schüler sollten „Augen und offene Wunden nicht mit Trinkwasser ausspülen“. Außerdem sollte das Wasser nicht getrunken werden – „zur Vorsicht bei nicht ,erkannten‘ Wunden im Mundraum.“  Das neu erstellte Oberstufenzentrum sei von der Bakterienbelastung weiterhin ausgenommen, da es über ein vom Hauptgebäude unabhängiges Trinkwassersystem verfüge, so Stuhlträger.

Woher die Bakterien stammen, ist unklar. Sie können sich vermehren, wenn Wasser in den Leitungen steht, so Stuhlträger. Und das könne überall passiert sein, beispielsweise auf dem Weg zu den Waschbecken in den Klassen, in denen häufiger mit Beamern als mit der Kreidetafel gearbeitet werde.

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