Hilden Grüne kritisieren Lichtverschmutzung

Hilden · Die gläserne Fassade eines geplanten Fitnessstudios soll die ganze Nacht durch erhellt sein. Wie kann so etwas überhaupt genehmigt werden, wundert sich die Grüne Ratsfrau Anne Gronemeyer.

 Die Abend-Ansicht des an der Forststraße/Ecke Düsseldorfer Straße geplanten Studios. Die Fassade ist durchscheinend.

Die Abend-Ansicht des an der Forststraße/Ecke Düsseldorfer Straße geplanten Studios. Die Fassade ist durchscheinend.

Foto: jd architekten

Eine Volksinitiative zum Insektenschutz sammelt in NRW Unterschriften, um den Artenschwund zu stoppen. Dazu passt es nach Auffassung der Grünen überhaupt nicht, auf der Düsseldorfer Straße im Hildener Westen ein Fitness-Studio zu bauen, dessen gläserne Fassade jede Nacht durchgehend erleuchtet sein soll. Deshalb hatten die Grünen dazu eine Anfrage gestellt. In unmittelbarer Nähe des geplanten Gebäudes befinden sich sowohl der Garather Wald als auch der Hasseler Forst.

Die Verwaltung sieht darin kein Problem. Das Bauvorhaben sei am 27. Mai dieses Jahres im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt worden. Die lichtdurchscheinende Fassade sei dabei erkennbar gewesen. Das Umweltamt des Kreises Mettmann habe das Vorhaben geprüft, aber lediglich Auflagen zum Lärmschutz und zu den Betriebsgeräuschen gemacht. Sie wurden in die Baugenehmigung aufgenommen. Die lichtdurchlässigen Fassaden seien vom Fachamt nicht problematisiert worden. Das neue Fitnesscenter halte 115 Meter Abstand zu den nächst gelegenen Wohnhäusern. Deshalb sei die Untere Bauaufsichtsbehörde davon ausgegangen, dass es durch die nächtliche Lichtstrahlung keine negativen Auswirkungen auf Menschen und Fauna habe. Das neue Fitnessstudio liege in einem Gewerbegebiet. Die Flächen ringsum seien zum größten Teil versiegelt und würden als Zufahrten oder Stellplätze genutzt.

Dazu meint Anne Gronemeyer, Ratsmitglied von Bündnis 90/Die Grünen: „Neben der unnötigen Energieverschwendung ist es für die Grünen nicht nachvollziehbar,

dass trotz der bekannten schädlichen Wirkungen von Lichtverschmutzung auf Mensch und Tier ein Objekt dieser Art genehmigt werden kann.“

Der jährliche Zuwachs der Lichtverschmutzung – die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen.– beträgt in Deutschland schätzungsweise sechs Prozent, so der Bund für Umwelt und Naturschutz. Die Lichtverschmutzung habe negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Zu viel künstliches Licht unterdrücke beim Menschen die Produktion des „Schlafhormons“ Melatonin. Dadurch könne die innere Uhr gestört werden. Folgen könnten Schlafstörungen sein. Künstliche Lichtquellen übten auf viele Insekten eine große Anziehungskraft aus. Die Insekten könnten sich an den Lampen weder fortpflanzen, noch Eier ablegen oder Nahrung aufnehmen.

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